BERICHT AUS BONN: UN-Klimakonferenz – Demonstration der Geschlossenheit beim Gipfel der Städte und Regionen

Mittelrhein-Tageblatt - Extra - Bonner Stadtnachrichten - Aktuell -BONN (NRW) – Mehr als 1000 Teilnehmer aus 80 Nationen, darunter rund 330 Bürgermeister und andere Spitzenvertreter der lokalen und regionalen Ebene, sind am Sonntag, 12. November 2017, in Bonn zum Gipfel der Städte und Regionen zusammengekommen. Er fand auf Einladung der Stadt Bonn, des Landes Nordrhein-Westfalen und des internationalen Städtenetzwerkes für Nachhaltigkeit, ICLEI, zum ersten Mal als Teil der UN-Klimakonferenz statt, die noch bis zum 17. November in der Bundesstadt tagt. Im Zentrum der Beratungen stand die wachsende Bedeutung von Kommunen und Regionen im Kampf gegen den Klimawandel und bei der Klimaanpassung.

„Eine Demonstration der Geschlossenheit auf lokaler und regionaler Ebene“, sei dieser Gipfel, sagte Bonns Oberbürgermeister Ashok Sridharan, der zusammen mit dem NRW-Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie, Andreas Pinkwart, sowie Vertretern von ICLEI und den beteiligten Bundesministerien bei einer Pressekonferenz der Stadt in der Bonn Zone von dem Treffen berichtete. Er zeigte sich erfreut, dass so viele Entscheidungsträger der subnationalen Ebenen der Einladung zum Gipfel gefolgt wären, sagte der OB. „Ganz besonders freut mich, dass darunter so viele Bürgermeister, Gouverneure und weitere Vertreter aus den USA waren, die damit demonstriert haben, dass sie hinter den Beschlüssen des Klimaabkommens von Paris stehen und es umsetzen wollen“, so Sridharan weiter.

NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart betonte: „Im Kampf gegen den Klimawandel geht es nun darum, wirksam zu werden und konkrete Beispiele zu liefern. Dabei spielen Kommunen eine wesentliche Rolle.“ Er verwies darauf, dass die ehrgeizigen Ziele bis 2050 eine große Herausforderung für NRW und Deutschland seien, bei der schrittweise Innovationen nicht ausreichten, sondern Sprunginnovationen nötig seien. „Dieser Herausforderung wollen wir durch Innovation und Forschung begegnen, und dabei können NRW und Deutschland Vorreiter sein.“

Auch Hans-Joachim Fuchtel, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), betonte die Rolle der Kommunen und Regionen und die Bedeutung des Bonner Gipfels: „Die globale Welt muss an ihren Wurzeln zusammengebunden werden, und das sind die Kommunen.“ Dabei könnten Städte die Folgen des Klimawandels nicht alleine bewältigen, aber ohne die Städte wären sie gar nicht zu bewältigen. Fuchtel verwies auf ein Programm des BMZ, mit dem es die Zusammenarbeit zwischen Kommunen aus Deutschland mit Städten in Entwicklungsländern unterstützt. In den vergangenen drei Jahren seien dabei 647 kommunale Partnerschaften entstanden, die dazu beitrügen, dass Erfahrungen und Know-how weitergegen werden.

Für Wolfgang Teubner, Regionaldirektor für Europa des internationalen Städtenetzwerks für Nachhaltigkeit, ICLEI, ist die gewachsene Anerkennung der Bedeutung von Städten und Regionen bei den Aktivitäten gegen den Klimawandel das Resultat von 20 Jahren intensiver Arbeit und Verhandlungen. „Dieser Wendepunkt bei der Anerkennung ist aber zugleich Startpunkt dafür, Maßnahmen für den Klimaschutz nun in den Städten und Regionen umzusetzen.“ Um dies zu ermöglichen, müsse der Prozess durch politische, regulatorische und ökonomische Gestaltung unterstützt werden.

Bonn als hervorragender Gastgeber der Klimakonferenz

In fast allen Statements klang an, dass die Veranstaltung in Bonn von den Delegierten aus aller Welt sehr positiv angenommen werde. NRW-Wirtschaftsminister Pinkwart sagte: „Bonn präsentiert sich ganz hervorragend, die Delegierten fühlen sich hier wohl und gut aufgenommen. Das sorgt für eine sehr angenehme Gesprächsatmosphäre.“ Jochen Flasbarth, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit, sprach von einer „großartigen Visitenkarte, die Bonn und Deutschland mit dieser Konferenz abgeben“.

Oberbürgermeister Ashok Sridharan bedankte sich bei den Bonnerinnen und Bonnern für ihre Gastfreundschaft und Flexibiltät: „Viele Delegierte berichten mir, dass sie überall in der Stadt ungefragt Hilfe angeboten bekommen.“ Die flexiblen Arbeitszeiten bei vielen Arbeitgebern in Bonn hätten zudem maßgeblich dazu beigetragen, dass es bislang auf den Straßen zu keinen nennenswerten Störungen gekommen sei.

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Herausgeber: Der Oberbürgermeister der Bundesstadt Bonn, Presseamt, Stadthaus, Berliner Platz 2, 53111 Bonn