Coburg (BY) – Anlässlich des Gedenkens an die Reichsprogromnacht und die Verfolgung der Juden im Nationalsozialismus zeigt das Coburger Puppenmuseum im Monat November die Gruppe „Jüdische Kinder“ von Christa Mann.
Die Figuren basieren auf einem schrecklichen Kindheitserlebnis der Puppenkünstlerin. „Die Bilder verfolgten mich ein Leben lang“, sagt sie dazu.
An der Hand ihrer Mutter stand sie an einer geschlossenen Bahnschranke, als ein Güterzug vorbei fuhr: „Der Zug muss voll von eingepferchten Menschen gewesen sein.
An den Türspalten wurden Gesichter und Arme, viele, viele Arme sichtbar; laut rufend, mit den Armen wild gestikulierend. – Aber das war kein Winken, das war „helft uns“, schreibt Christa Mann über dieses Erlebnis, das sie erst mit über 80 Jahren künstlerisch verarbeiten konnte.
Die Figurengruppe stiftete sie im Sommer dieses Jahres den Städtischen Sammlungen Coburg. Parallel erhielt das Coburger Puppenmuseums über 70 Objekte aus ihrem Musterzimmer als Dauerleihgabe.
Etwa zwei Drittel werden derzeit in der Dauerausstellung gezeigt. Das Museum hat von November bis März an allen Tagen, außer am Montag, von 11.00 bis 16.00 Uhr geöffnet.
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Stadt Coburg