Hamburg – Corona-Briefing KW 53: Infektionsgeschehen, Schutzimpfungen, Schnelltests für Pflegeheim-Besucher

Mittelrhein-Tageblatt - News aus Hamburg - Stadt-News -Hamburg – Corona-Briefing KW 53: Im zurückliegenden 7-Tages-Zeitraum sind 2.639 neue Corona-Fälle gemeldet worden, das entspricht einer aktuellen Inzidenz von 138,9. Die Corona-Schutzimpfungen sind aufgenommen worden und werden in den kommenden Wochen ausgeweitet.

Seit Beginn der Pandemie haben sich rund 35.951 Hamburgerinnen und Hamburger infiziert, gut 25.900 Personen gelten als geheilt. Seit Sonntag werden den ersten Personen in Pflegeeinrichtungen Schutzimpfungen angeboten, 1071 Personen haben dieses Angebot bereits angenommen und sind bis gestern geimpft worden.

Derzeit werden Corona-Schutzimpfungen gemäß der Verordnung zum Anspruch auf Schutzimpfung gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 dem Personenkreis mit höchster Priorität (§ 2) angeboten. Innerhalb dieser Priorisierung werden zunächst Impfungen für Bewohner und Beschäftigte in Pflegeeinrichtungen ermöglicht. Im nächsten Schritt werden zeitnah parallel bereits weitere Einrichtungen, Tätigkeitsbereiche und Berufsgruppen gezielt angesprochen. Darüber hinaus stehen gegenwärtig noch keine weiteren Impfstoffmengen zur Verfügung. Eigene Terminvereinbarungen sind aus diesem Grund derzeit noch nicht möglich. Weitere Lieferungen werden jedoch kontinuierlich erwartet. Sobald die Impfstoffverfügbarkeit dies zulässt, wird der Senat öffentlich weitere Bevölkerungsgruppen zur Corona-Schutzimpfung aufrufen. Hamburgerinnen und Hamburger, die aufgrund ihres Alters impfberechtigt sind, werden zum gegebenen Zeitpunkt schriftlich informiert. Impfberechtigte Personen können dann telefonisch oder online einen Termin im Zentralen Impfzentrum vereinbaren.

Informationen zum weiteren Verfahren und dem jeweils aktuellen Stand können unter www.hamburg.de/corona-impfung abgerufen werden. Dort können Bürgerinnen und Bürger ab Januar auch prüfen, ob sie bereits zum Kreis der impfberechtigten Personen gehören.

Hinsichtlich des Infektionsgeschehens gilt unterdessen weiter, dass aus den jüngst gemeldeten – verglichen mit der Woche vor Weihnachten niedrigeren – Neuinfektionswerten bisher nicht belastbar eine Entspannung der Situation gedeutet werden kann. Die Behörden stellen sich darauf ein, dass möglicherweise aufgrund der über Weihnachten gelockerten Kontaktbeschränkungen mehr Kontakte und Neuinfektionen stattgefunden haben könnten, die erst in den kommenden Tagen und Wochen diagnostiziert werden, weil Betroffene nun erst Tests durchführen lassen. Die Ergebnisse von vorliegenden Tests sind statistisch bereits erfasst worden, einen Bearbeitungsrückstau von den Feiertagen gibt es nicht.

In Hamburg werden in 21 Krankenhäusern gegenwärtig 553 Patienten stationär behandelt, darunter 128 Fälle aus dem Umland. Von dieser Gesamtsumme ist für 88 Patienten aus Hamburg und 22 Patienten aus dem Umland eine intensivmedizinische Behandlung erforderlich. Insgesamt 370 Patienten sind im Alter von über 70 Jahren. Die Auslastung der Normal- und Intensivbereiche auf hohem Niveau relativ konstant, nachdem sie über und nach Weihnachten nochmals angestiegen war.

In insgesamt 50 Pflegeeinrichtungen sind aktuell 613 Bewohnerinnen und Bewohner infiziert. In 20 Pflegeeinrichtungen gibt es zehn oder mehr Fälle. Stadtweit sind 286 Beschäftigte von Pflegeeinrichtungen aktuell Corona-infiziert.

Das Corona-Virus gefährdet Bewohnerinnen und Bewohnern von stationären Pflegeeinrichtungen ganz besonders. Derzeit haben Infektionen in Pflegeeinrichtungen einen Höchststand erreicht. Daher wurde nun auch eine Testpflicht für Besucherinnen und Besucher eingeführt. Besucher müssen künftig nachweisen, dass bei ihnen keine SARS-CoV-2-Infektion besteht. Das bedeutet:

Ab heute, 29.12.2020, sind Besuche nur nach Durchführung eines Tests und unter Vorlage eines negativen Testergebnisses möglich. Solange nicht alle Einrichtungen in der Lage sind, Tests für Besucher anzubieten, richtet die Stadt übergangsweise zentrale Teststandorte ein. Erste Anlaufstelle bleibt die Pflegeeinrichtung. Sofern in der zu besuchenden Einrichtung selbst kein Schnelltest angeboten wird, händigt die Einrichtung Besuchern eine Bescheinigung aus. Nur mit dieser Bescheinigung kann online oder telefonisch unter 040 42828 4000 ein Termin für einen kostenfreien Schnelltest vereinbart werden. Umfassende Informationen dazu sowie die ab heute eingerichteten fünf Standorte sind unter www.hamburg.de/besucher-schnelltest abrufbar.

Die Anzahl der durchgeführten laborausgewerteten PCR-Tests in Hamburgs ist zuletzt zurückgegangen: An jedem Werktag werden durchschnittlich 14.800 Tests durchgeführt, die Rate der positiven Befunde liegt bei 7,6 Prozent der Tests. Die Schnelltests, die beispielsweise in Pflegeeinrichtungen durchgeführt werden, sind hierbei nicht erfasst; bei einem positiven PoC-Schnelltest wird grundsätzlich eine labordiagnostische erneute Auswertung vorgenommen.

In der 52. Kalenderwoche sind insgesamt 2.718 Fälle von den Gesundheitsämtern erfasst worden; davon gehen 917 auf die Altersgruppe der 20- bis 39-Jährigen zurück; 411 Fälle dieser Woche beziehen sich auf über 70-jährige Personen.

Für 658 der Fälle ist die Zuordnung zu einem Ausbruchsgeschehen möglich, insgesamt handelt es sich um 81 identifizierte Ausbrüche (ab zwei Personen); Aussagen zu den Infektionsumfeldern können nur für einen Teil dieser Ausbrüche gemacht werden; in zehn Ausbruchssituationen mit insgesamt 374 zuzuordnenden Fällen handelt es sich dabei um eine Pflegeeinrichtung. Der Infektionsort liegt überwiegend in Hamburg; nur in vier Fällen ist ein Infektionsort im Ausland angegeben.

Das RKI vermeldet unterdessen insgesamt 598 Verstorbene, die auch mit dem Corona-Virus infiziert waren. Die Anzahl der Todesfälle, die durch das Institut für Rechtsmedizin insgesamt mit Stand 28. Dezember abschließend evaluiert wurden, liegt bei 575. Davon war in insgesamt 509 Fällen nach rechtsmedizinischer Untersuchung die Covid-19-Erkrankung sicher todesursächlich.

Die für Gesundheit zuständige Behörde hat im April 2020 das Institut für Rechtsmedizin des UKE mit der systematischen Evaluation der im Zusammenhang mit einer SARS-CoV-2-Infektion stehenden Hamburger Sterbefälle beauftragt. Durch diese systematische Evaluation von Sterbefällen im Kalenderjahr 2020 wurden wesentliche Erkenntnisse zu den Krankheitsverläufen und Todesursachen gewonnen. Diese Erkenntnisse haben weit über Hamburg hinaus zu einer Anpassung der Therapien geführt. In dem überwiegenden Anteil der Sterbefälle war eine COVID-19-Infektion der Lunge mit anschließendem Lungenversagen todesursächlich.

Die letalen Verläufe betrafen vor allem ältere Personen mit teils mehreren Vorerkrankungen. Das mediane Alter der Verstorbenen lag bei mehr als 80 Jahren. Kinder und Jugendliche waren nicht unter den Hamburger Todesfällen, unterhalb des 50. Lebensjahres gab es nur vereinzelte Sterbefälle. Das Auswertungsprojekt ist damit abgeschlossen. Die systematische Evaluation aller Sterbefälle mit Bezug auf eine SARS-CoV-2-Infektion in Hamburg wird nach 9 Monaten nunmehr zum Jahreswechsel planmäßig beendet. Die Auswertung wird die nachlaufend dem Dezember zuzuordnenden Fälle einschließen und veröffentlicht werden. Weiterhin erfolgt die Berichterstattung über Todesfälle in Hamburg, bei denen auch eine SARS-CoV-2-Infektion vorlag, über das Meldewesen des RKI.

Das Corona-Testzentrum am Hauptbahnhof wurde in der 52. Kalenderwoche von insgesamt 1.278 Personen genutzt. 277 Personen ließen aufgrund einer entsprechenden Meldung der Corona-Warn-App einen Test durchführen, neun Befunde (3,2 Prozent) davon waren positiv. Eine Person, die aus einem Risikogebiet zurückgekehrt war, ließ sich testen. Bei 194 Kontaktpersonen, die sich aufgrund einer behördlichen Anordnung testen ließen, lag die Rate der positiven Befunde bei 7,2 Prozent. 657 Personen machten als Schulangehörige von der Testmöglichkeit Gebrauch; hier lag die Positivquote bei 0,5 Prozent.

Informationen für Bürgerinnen und Bürger

Alle wichtigen Informationen sind zentral, stets aktualisiert und verlässlich unter www.hamburg.de/corona zusammengestellt.

Die Corona-Hotline erreichen Bürgerinnen und Bürger unter 040 42828 4000. Sie ist Montag-Freitag von 8 bis 19 Uhr, Sonnabend und Sonntag von 7 bis 17 Uhr, sowie an Silvester und Neujahr ebenfalls erreichbar, dann von 9-17 Uhr.

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Stadt Hamburg
Sozialbehörde
Martin Helfrich, Pressesprecher