Kanzlerwahl-Debakel, Friedrich Merz scheitert heute bei der Wahl zum Bundeskanzler – Berlin, 6. Mai 2025 – Ein politisches Erdbeben erschüttert heute den Bundestag: Friedrich Merz (CDU) ist im ersten Wahlgang zur Kanzlerwahl gescheitert. Trotz einer komfortablen Mehrheit der Regierungskoalition aus CDU/CSU und SPD verfehlte Merz mit nur 310 Stimmen die notwendige absolute Mehrheit von 316 Stimmen. Der Paukenschlag offenbart tiefes Misstrauen – und das aus den eigenen Reihen.
Vertrauensbruch in der neuen Koalition
Nach dem offiziellen Wahlergebnis wird deutlich: Mindestens 18 Abgeordnete aus CDU, CSU oder SPD verweigerten ihrem eigenen Kanzlerkandidaten die Gefolgschaft. Ein Affront, der weitreichende Konsequenzen für die Koalitionsdisziplin und das Vertrauen in die Führung von Friedrich Merz haben dürfte. Die Abstimmung erfolgte geheim – doch die politische Botschaft ist klar: Nicht alle Abgeordneten tragen den Kurs des CDU-Vorsitzenden mit.
Insider berichten, dass sich bereits im Vorfeld Unmut über den autoritären Führungsstil von Merz breitgemacht hatte. Auch die geplante Lockerung der Schuldenbremse sowie die Vergabe der Ministerposten sollen in Teilen der SPD-Basis für erhebliche Verstimmung gesorgt haben.
So geht es jetzt weiter
Da Merz im ersten Wahlgang die Kanzlermehrheit verfehlt hat, ist laut Grundgesetz ein zweiter Wahlgang noch am heutigen Nachmittag um 15:15 Uhr angesetzt. Sollte auch dieser erfolglos verlaufen, beginnt eine 14-tägige Frist, in der weitere Wahlgänge möglich sind. In dieser Zeit kann der Bundestag erneut abstimmen – mit demselben oder einem neuen Kandidaten.
Erst wenn nach Ablauf der Frist kein Kanzler mit absoluter Mehrheit gewählt wurde, kommt Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ins Spiel: Er kann den Kandidaten mit relativer Mehrheit ernennen – oder aber den Bundestag auflösen und Neuwahlen ansetzen.
Unsicherheit in bewegten Zeiten
Bis zu einer erfolgreichen Kanzlerwahl bleibt Olaf Scholz (SPD) geschäftsführend im Amt. Die politische Hängepartie kommt zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt: Wirtschaftliche Herausforderungen, internationale Krisen und ein umstrittenes Milliardenprogramm für Verteidigung und Infrastruktur warten auf Entscheidungen.
Die Börse reagierte prompt: Der DAX fiel am Mittag um über 2 Prozent. Investoren fürchten eine langanhaltende politische Unsicherheit und stockende Regierungsbildung.
Opposition und Öffentlichkeit unter Druck
Die AfD, die bei der Bundestagswahl mit über 20 % überraschend stark abschnitt, nutzte die Situation zur Abrechnung mit dem politischen Establishment. Parteisprecherin Alice Weidel sprach von einer „blamablen Machtdemonstration“ und forderte „den sofortigen Gang zu Neuwahlen“.
Auch die FDP äußerte sich kritisch zum Koalitionsverhalten, obwohl sie nicht Teil der aktuellen Regierung ist. Parteichef Christian Lindner sagte, die heutige Wahl sei „ein Warnschuss, dass politisches Vertrauen nicht verordnet werden kann“.
Fazit zum Kanzlerwahl-Debakel
Der gescheiterte erste Anlauf von Friedrich Merz zur Kanzlerwahl ist mehr als nur eine Zahl auf dem Papier – es ist ein politisches Signal. Ein Signal, dass in Zeiten großer Herausforderungen selbst scheinbar stabile Mehrheiten bröckeln können, wenn das Vertrauen in die Führung fehlt.
Ob Merz im zweiten Wahlgang die Wende gelingt oder ob sich ein Kanzlerdrama wie in Weimarer Zeiten anbahnt, wird der Nachmittag zeigen. Klar ist: Die nächsten Stunden und Tage werden über die Zukunft der deutschen Regierung entscheiden (hk).