Lewy-Body-Demenz – die oft unterschätzte Form der Demenz

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Lewy-Body-Demenzdie oft unterschätzte Form der DemenzHamburg, 15. August 2025Demenz ist vielen Menschen ein Begriff, meist im Zusammenhang mit Alzheimer. Weniger bekannt ist jedoch die Lewy-Body-Demenz – eine Erkrankung, die rund 10–15 % aller Demenzfälle ausmacht und oft mit Parkinson verwechselt wird. In Deutschland wird sie auch Demenz mit Lewy-Körpern genannt.

Aktuell rückte diese Krankheit weltweit in den Fokus, nachdem bekannt wurde, dass Jackie Bezos, die Mutter von Amazon-Boss Jeff Bezos, an den Folgen einer Lewy-Body-Demenz verstorben ist.

Was ist die Lewy-Body-Demenz?

Die Krankheit ist nach dem deutschen Neurologen Friedrich H. Lewy benannt, der zu Beginn des 20. Jahrhunderts sogenannte „Lewy-Körperchen“ entdeckte. Diese sind abnorme Eiweißablagerungen (vor allem Alpha-Synuclein) im Gehirn. Sie stören die Kommunikation zwischen Nervenzellen und führen nach und nach zu einem Abbau geistiger und körperlicher Fähigkeiten.

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Typische Symptome

Die Lewy-Body-Demenz weist Parallelen zu Alzheimer und Parkinson auf, hat aber auch sehr spezifische Merkmale:

  • Starke Schwankungen der Aufmerksamkeit und Wachheit – Betroffene können an einem Tag klar und konzentriert wirken, am nächsten aber stark verwirrt sein.

  • Optische Halluzinationen – sehr lebhafte, oft detaillierte Trugbilder, z. B. von Personen oder Tieren, die nicht existieren.

  • Bewegungsstörungen ähnlich wie bei Parkinson – steife Muskeln, verlangsamte Bewegungen, unsicherer Gang.

  • Schlafstörungen – vor allem die sogenannte REM-Schlaf-Verhaltensstörung, bei der Betroffene Träume körperlich ausagieren.

  • Empfindlichkeit gegenüber bestimmten Medikamenten – insbesondere klassische Neuroleptika können schwere Nebenwirkungen auslösen.

Ursachen und Risikofaktoren

Die genauen Ursachen sind noch nicht vollständig geklärt. Experten vermuten ein Zusammenspiel von genetischen Faktoren, Alterungsprozessen und möglicherweise Umwelteinflüssen. Das Risiko steigt deutlich ab dem 60. Lebensjahr.

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Diagnose

Die Diagnose ist oft schwierig, weil die Symptome denen anderer Krankheiten ähneln. Sie erfolgt meist durch:

  • Neurologische Untersuchungen

  • Kognitive Tests

  • Bildgebung wie MRT oder PET

  • Anamnese mit besonderem Augenmerk auf Halluzinationen und Schlafstörungen

Behandlungsmöglichkeiten

Eine Heilung der Lewy-Body-Demenz ist bislang nicht möglich. Die Therapie zielt darauf ab, Symptome zu lindern, die Lebensqualität zu verbessern und das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen. Wichtige Bausteine sind:

  • Medikamente gegen Bewegungsstörungen – ähnlich wie bei Parkinson, um Muskelsteifheit und Gangunsicherheit zu reduzieren.

  • Cholinesterase-Hemmer – können in manchen Fällen die Denkleistung und Aufmerksamkeit verbessern.

  • Schlaftherapie – einschließlich Anpassung der Schlafumgebung, um die REM-Schlaf-Verhaltensstörung zu reduzieren.

  • Physio- und Ergotherapie – zur Erhaltung der Beweglichkeit und Selbstständigkeit.

  • Psychologische Unterstützung – für Betroffene und Angehörige, um mit den emotionalen Belastungen umzugehen.

  • Omega-3-Fettsäuren – insbesondere EPA und DHA gelten als wichtige Bausteine der Nervenzellmembranen und wirken entzündungshemmend. Beobachtungsstudien deuten auf einen möglichen Zusammenhang zwischen einer omega-3-reichen Ernährung und einem geringeren Demenzrisiko hin. Fachleute betonen jedoch, dass eine therapeutische Wirkung im neurologischen Bereich erst ab etwa 2 Gramm EPA+DHA pro Tag zu erwarten ist – niedrigere Dosierungen, wie sie in vielen Studien verwendet werden, sind wahrscheinlich nicht ausreichend. Eine gezielte Einnahme sollte stets ärztlich abgestimmt werden, besonders bei gleichzeitiger Einnahme blutverdünnender Medikamente.

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Leben mit Lewy-Body-Demenz

Frühe Aufklärung, eine angepasste Therapie und Unterstützung im Alltag können helfen, die Selbstständigkeit länger zu bewahren. Angehörige sollten frühzeitig Hilfsangebote nutzen, da die Pflege sehr anspruchsvoll sein kann.

Fazit:
Die Lewy-Body-Demenz ist eine komplexe und oft übersehene Form der Demenz, die sowohl geistige als auch motorische Fähigkeiten beeinträchtigt. Der kürzliche Tod von Jackie Bezos hat tragisch verdeutlicht, wie schwer diese Krankheit verlaufen kann. Eine genaue Diagnose und umfassende Betreuung sind entscheidend, um Betroffene bestmöglich zu unterstützen. (hk)

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