Ratgeber Recht – Abzocke im Internet – Wie sich Verbraucher schützen können

Ratgeber-Recht-und-Urlteil- Deutsches Tageblatt -Ratgeber Recht – Ob Kleidung, Schuhe oder Konzertkarten – immer mehr Menschen kaufen Waren und Dienstleistungen über das Internet ein. Die Anzahl der Online-Käufer in Deutschland liegt laut Statista bei 47 Millionen, Tendenz steigend. Auch Bankgeschäfte werden laut der Gesellschaft für Konsumforschung zufolge mittlerweile von jedem Zweiten online erledigt.

Damit ist das Internet längst auch ein lukrativer Ort für Betrüger und Cyberkriminelle, die versuchen, Verbraucher durch gefälschte Internetadressen oder E-Mails hinters Licht zu führen. Auch sogenannte „Fake-Shops“ sind eine beliebte Masche. Wie man seriöse Online-Anbieter erkennt, worauf Nutzer achten sollten und was Geschädigte tun können, weiß Percy Wippler, Digitalexperte der IDEAL Versicherung.

Im Trüben fischen

Die meisten Internetnutzer finden beinahe täglich Spam-Mails in ihrem Posteingang. Doch besondere Vorsicht ist bei sogenannten Phishing-Mails geboten: Mithilfe gefälschter E-Mails versuchen Betrüger, vertrauliche Informationen einer Person zu erhalten. Oft sind solche Mails optisch nur schwer von seriösen E-Mails, etwa von PayPal oder eBay, zu unterscheiden. Auch die Webseiten, auf die Nutzer weitergeleitet werden, um ihre Daten einzugeben, sehen meist täuschend echt aus. „Ziel der Betrüger ist es, an Zugangsdaten von Bankkonten sowie weitere Passwörter zu gelangen“, verdeutlicht Percy Wippler. Vor allem bei E-Mails, die von einer vermeintlichen Bank kommen und Zugangsdaten neu erfragen oder einen großen Gewinn versprechen, der nur durch die Eingabe sensibler Daten einzulösen ist, sollten Verbraucher stutzig werden.

Denn: „Banken fragen grundsätzlich keine persönlichen Daten ihrer Kunden per E-Mail ab und auch Gewinne kommen nicht aus heiterem Himmel“, warnt der IDEAL-Experte. Daher ist es wichtig, seinen Anti-Virus-Filter immer auf dem neusten Stand zu halten. Denn diese können einige Phishing-Mails im Vorfeld erkennen und herausfiltern. Sollte sich dennoch eine dubiose Mail in den Posteingang verirren, diese am besten direkt löschen. Und grundsätzlich gilt: Mit persönlichen Daten – vor allem Bankdaten – im Internet lieber zurückhaltend umgehen.

Kostenlos ist nicht immer umsonst

Eine andere Masche: Mit vermeintlich kostenlosen Teilnahmen an Gewinnspielen oder etwa damit, dass ein Nutzer der 100.000. Besucher einer Website ist, locken Cyberkriminelle ihre Opfer ins Netz. „Melden sich ahnungslose Nutzer an, fallen häufig Gebühren an oder es wurde gar ein teures Abonnement abgeschlossen“, so der Digitalexperte. Dass am Ende Kosten auf die Nutzer zukommen, ist meist geschickt im Kleingedruckten versteckt und auf den ersten Blick nicht zu erkennen. „Umso wichtiger ist es, bei Gratisangeboten immer ganz genau hinzuschauen, ob nicht doch irgendwo ein Preishinweis steht“, warnt Percy Wippler.

Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sollte einen Blick in die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) werfen. Wer trotz aller Vorsicht in eine sogenannte Abo-Falle getappt ist, kann dennoch aufatmen: „In der Regel sind diese Verträge nicht rechtskräftig“, weiß der Experte: „Denn es wurde vorab nicht ausreichend über den Abschluss des Kaufs informiert.“ Trudeln also nach einigen Tagen Rechnungen oder gar Mahnungen ein, sollten sich Verbraucher auf keinen Fall davon einschüchtern lassen und die Forderungen einfach ignorieren.

Vorsicht vor Fake-Shops

Doch auch wer beabsichtigt, Geld auszugeben, kann Opfer von Betrügern werden: Sogenannte Fake-Shops sind gefälschte Online-Shops, die häufig auf den ersten Blick nicht von einer seriösen Website zu unterscheiden sind. Bestellte Waren werden dann aber gar nicht oder beschädigt geliefert. Nicht selten erhalten Kunden auch minderwertige Plagiate. Erkennungszeichen eines Fake-Shops sind oft besonders günstige Preise oder Waren, die ansonsten ausverkauft sind. „Spätestens wenn es nur eine mögliche Zahlungsart – meistens Vorkasse – gibt, sollten Nutzer stutzig werden. Seriöse Anbieter haben immer mehrere Bezahlmöglichkeiten zur Auswahl“, so Percy Wippler.

Wer online ein wahres Schnäppchen findet, sollte daher unbedingt einen Blick in die AGB der Website werfen: Häufig enthalten diese falsche Informationen – zum Beispiel einen falschen Firmennamen – oder sie sind in auffällig fehlerhafter Schreibweise verfasst. Ist zusätzlich kein oder nur ein unvollständiges Impressum vorhanden, sollten die Alarmglocken läuten. Wer unsicher ist, kann auch über Google nach Erfahrungsberichten von anderen Usern suchen.

Auf www.watchlist-internet.at finden Verbraucher außerdem eine Liste mit einigen Fake-Shops. Und wenn man doch auf einen unseriösen Anbieter hereingefallen ist? „In diesem Fall sollten Betroffene umgehend ihre Bank kontaktieren und versuchen, eine Rückbuchung zu bewirken“, rät der Digitalexperte. Die meisten Banken zeigen sich hier kulant. Außerdem sollten Verbraucher Anzeige bei der Polizei erstatten.

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