Sozialbetrug & Bürgergeld-Skandal: Türkischer TV-Moderator kassiert 270.000 € in Deutschland – Ein unglaublicher Fall erschüttert den Sozialstaat – Über mehr als zwei Jahrzehnte hinweg soll ein türkischer TV-Moderator in Deutschland Bürgergeld (früher Hartz IV) kassiert haben – und das, während er zeitgleich als gefeiertes TV-Gesicht in der Türkei auftrat und dort nach Schätzungen bis zu 500.000 Euro jährlich verdiente. Der Gesamtschaden für das Jobcenter Stuttgart-Süd: 270.000 Euro.
Nach Gerichtsunterlagen und Medienberichten begann der Betrug bereits in den frühen 2000er Jahren. Unter dem Vorwand schwerer Depressionen erklärte der Mann, nicht arbeiten zu können. Doch während er hierzulande staatliche Unterstützung beantragte, stand er regelmäßig für den Sender Eurostar vor der Kamera – und strich dort ein üppiges Einkommen ein.
So funktionierte der Sozialbetrug
Um seine Nebeneinkünfte zu verschleiern, nutzte der Moderator ein ganzes Netz an Tricks:
-
Überweisungen liefen verdeckt über Western Union in die Türkei.
-
Rechnungen wurden mit Fantasiefirmen und gefälschten Adressen manipuliert.
-
Mitarbeiter wie Kameraleute wurden teilweise schwarz bezahlt.
Besonders dreist: Selbst während seiner Untersuchungshaft versuchte der Mann, weiter Leistungen zu beziehen – darunter 152 Euro monatliches Taschengeld, ohne seine Vermögensverhältnisse offenzulegen.
Seine Tochter geriet zeitweise ebenfalls ins Visier der Ermittler, da über ihr Konto mehr als 260.000 Euro liefen. Am Ende sprach das Gericht sie frei, da sie glaubhaft machen konnte, nichts von den Hintergründen gewusst zu haben. Der Vater hingegen gestand den Betrug – und erhielt eine Bewährungsstrafe.
Systemische Schwächen und politische Dimension
Der Fall offenbart nicht nur individuelle kriminelle Energie, sondern auch strukturelle Schwächen im Sozialstaat. Dass ein solcher Betrug über 22 Jahre hinweg unentdeckt blieb, wirft erhebliche Fragen auf:
-
Warum haben Behörden nicht früher reagiert?
-
Wieso konnte ein so großer Teil der Summe verjähren?
-
Welche Kontrollmechanismen fehlen, damit Betrugsfälle nicht Jahrzehnte unbemerkt bleiben?
Genau hier setzt die Kritik der AfD an. Der arbeits- und sozialpolitische Sprecher der Bundestagsfraktion, Rene Springer, bezeichnete den Fall als „Schlag ins Gesicht aller Steuerzahler“. In einer aktuellen Pressemitteilung forderte er, den Zugang zum Bürgergeld für EU-Bürger und Drittstaatsangehörige deutlich einzuschränken und zeitlich zu befristen.
Die vollständige Erklärung der AfD haben wir hier veröffentlicht:
👉 Pressemitteilung René Springer (AfD): „Sozialstaat muss vor Missbrauch geschützt werden“
Fazit zum Bürgergeld-Skandal
Der Fall des türkischen TV-Moderators zeigt, wie leicht das Sozialsystem bei unzureichender Kontrolle missbraucht werden kann – und wie hoch der Schaden für Steuerzahler sein kann. Doch er zeigt ebenso, wie politische Kräfte solche Fälle für ihre Zwecke instrumentalisieren. Während die AfD den Skandal nutzt, um ihre Forderungen nach restriktiverem Zugang zum Bürgergeld zu untermauern, bleibt die zentrale Frage: Wie lässt sich der Sozialstaat besser schützen, ohne Millionen ehrlicher Leistungsbezieher unter Generalverdacht zu stellen? (hk)