Wieder in Haft: Halid S. nach homophobem Angriff in Augsburg festgenommen – Täter des Feuerwehrmann-Mords erneut gewalttätig

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Augsburg – 30. März 2025 | Die Nachricht sorgt bundesweit für Entsetzen: Halid S., der 2019 durch die tödliche Attacke auf einen Feuerwehrmann bundesweit für Schlagzeilen sorgte, steht erneut im Fokus der Justiz. Nur wenige Jahre nach seiner Haftentlassung wurde der mehrfach Staatsangehörige – mit libanesischer, türkischer und deutscher Nationalität – wegen eines brutalen und homophoben Angriffs erneut festgenommen.

Wie die Polizei berichtet, soll Halid S. gemeinsam mit zwei weiteren Verdächtigen einen 28-jährigen Mann in Augsburg zunächst verbal beleidigt und anschließend körperlich attackiert haben. Die Beleidigungen hatten demnach homophoben Charakter. Laut Zeugenaussagen trat Halid S. dem am Boden liegenden Opfer mehrfach gezielt gegen den Kopf. Der junge Mann erlitt dabei schwere Verletzungen.

Alle drei Tatverdächtigen wurden mittlerweile in Untersuchungshaft genommen. Der Fall wirft nicht nur Fragen nach der Gewalteskalation auf, sondern auch nach dem Justizsystem: Wie konnte ein Mann, der für eine tödliche Prügelattacke verurteilt wurde, so schnell wieder auf freien Fuß kommenund erneut zuschlagen?

Der Fall Halid S.: Symbol für ein Justizproblem?

Im Dezember 2019 war Halid S. auf dem Augsburger Weihnachtsmarkt in eine Auseinandersetzung mit einer Besuchergruppe geraten. Dabei schlug er dem 49-jährigen Feuerwehrmann Roland S., der schlichtend eingreifen wollte, so heftig ins Gesicht, dass dieser zu Boden stürzte und noch am Tatort verstarb. Die brutale Tat löste bundesweite Bestürzung aus.

Trotz des Todesopfers wurde Halid S. damals lediglich wegen Körperverletzung mit Todesfolge verurteilt – nicht wegen Totschlags oder Mordes. Das Strafmaß: eine Jugendstrafe, da er zum Tatzeitpunkt 17 Jahre alt war. Nach wenigen Jahren wurde er entlassen. Jetzt steht er wieder wegen schwerer Gewalt vor Gerichteine Situation, die bei vielen Menschen für Unverständnis sorgt.

Abschieben? Kaum möglich – trotz Mehrfachstaatsbürgerschaft

Besonders brisant: Halid S. besitzt neben der deutschen auch die türkische und libanesische Staatsangehörigkeit. In der öffentlichen Debatte führt das immer wieder zu Forderungen nach konsequenter Abschiebung von Mehrfachtätern mit ausländischen Wurzeln – doch juristisch ist das kaum durchsetzbar.

Denn: Mit der deutschen Staatsangehörigkeit ist eine Abschiebung ausgeschlossen. Selbst wenn Halid S. weitere Nationalitäten besitzt, ist Deutschland primär für seine strafrechtliche und gesellschaftliche Integration zuständig. Das sorgt in Politik und Gesellschaft für heftige Diskussionen – viele sehen hier ein strukturelles Problem.

Während sich die Justiz auf rechtsstaatliche Prinzipien beruft, fragen sich Bürgerinnen und Bürger: Warum werden straffällige Mehrfachtäter mit deutscher Staatsangehörigkeit nicht härter bestraft oder konsequent überwacht? Und: Welche Schutzmechanismen greifen, wenn der Rechtsstaat erneut versagt?

Gesellschaftliche Folgen und politische Diskussion

Der homophobe Angriff auf einen jungen Mann in Augsburg durch einen polizeibekannten Gewalttäter wirft ein Schlaglicht auf gleich mehrere Probleme: Wiederholungskriminalität, gescheiterte Resozialisierung, integrationspolitische Fragen und rechtliche Grenzen im Umgang mit Tätern, die mehrere Staatsbürgerschaften besitzen – darunter auch die deutsche.

Die Staatsanwaltschaft Augsburg hat Ermittlungen wegen gefährlicher Körperverletzung und Hasskriminalität aufgenommen. Ob Halid S. diesmal mit einer deutlich härteren Strafe rechnen muss, bleibt abzuwarten. Klar ist: Der Fall erschüttert erneut das Vertrauen in den Rechtsstaatund in die Fähigkeit, die Gesellschaft vor bekannten Gewalttätern zu schützen (hk).