Wir sind nur Gäste auf dieser Erde: Ein Appell an die Menschheit – Ein Kommentar von Holger Korsten:
Inmitten der sich verschärfenden Umweltkrise und des zunehmenden Verlusts der natürlichen Lebensräume weltweit, mahnt uns ein simpler, doch tiefgründiger Ausspruch: „Wir sind nur Gäste auf dieser Erde. Wir kamen ohne etwas zu besitzen und genau so gehen wir wieder.“ Diese Worte sind nicht nur ein philosophisches Gedankenspiel, sondern ein dringender Appell an unser kollektives Gewissen, das Verhältnis der Menschheit zu unserer Umwelt neu zu überdenken.
Die Erde als Gastgeberin
Unsere Erde, reich an Ressourcen und atemberaubender Schönheit, hat uns seit jeher als großzügige Gastgeberin empfangen. Seit Millionen von Jahren bietet sie Nahrung, Wasser und Lebensraum für unzählige Spezies, einschließlich des Menschen. Doch während andere Arten im Einklang mit der Natur leben, scheint der Mensch diesen natürlichen Pakt gebrochen zu haben. Unsere moderne Gesellschaft, getrieben von Konsum und unersättlicher Gier, beutet die Erde aus, als gäbe es kein Morgen.
Die Folgen der Habgier
Die negativen Konsequenzen unserer Habgier sind allgegenwärtig. Die Abholzung der Regenwälder, das Aussterben von Tierarten, die Verschmutzung der Meere und die fortschreitende Erderwärmung sind nur einige der Symptome eines tiefgreifenden Problems. Wir sehen die Erde oft als unerschöpfliche Quelle für unseren Wohlstand, ohne die langfristigen Schäden zu berücksichtigen, die unser Handeln verursacht.
Die Erderwärmung beschleunigt sich, Polareis schmilzt in beunruhigendem Tempo, und Wetterextreme nehmen zu. Diese Entwicklungen bedrohen nicht nur die natürliche Welt, sondern auch die menschliche Zivilisation selbst. Wenn wir so weitermachen, wird die Erde irgendwann nicht mehr in der Lage sein, uns als Gäste zu beherbergen.
Der Mensch ist die einzige Spezies auf dieser Welt, die ihr eigenes Zuhause zerstört. Wir haben nur eine Erde, warum also zerstören wir sie? Die Erde kann sehr gut ohne uns leben, wir aber nicht ohne sie!
Ein Aufruf zur Verantwortung
Der Ausspruch erinnert uns daran, dass wir nicht die Besitzer dieser Erde sind. Wir sind Gäste, die für eine begrenzte Zeit hier verweilen. Diese Perspektive sollte uns Demut lehren und uns dazu anregen, unser Handeln zu überdenken. Es liegt in unserer Verantwortung, die Erde für zukünftige Generationen zu bewahren.
Wir müssen nachhaltige Praktiken fördern, den Verbrauch von Ressourcen reduzieren und die natürlichen Ökosysteme schützen. Regierungen, Unternehmen und Einzelpersonen sind gleichermaßen aufgefordert, ihren Teil beizutragen. Initiativen wie der Ausbau erneuerbarer Energien, die Förderung biologischer Vielfalt und die Reduktion von Plastikmüll sind Schritte in die richtige Richtung.
Abschied ohne Besitz
Letztlich führt uns der Gedanke, dass wir genauso gehen werden, wie wir gekommen sind, zu einem zentralen Punkt: Materieller Besitz ist vergänglich. Was bleibt, sind die Spuren, die wir hinterlassen. Werden es zerstörte Landschaften und erschöpfte Ressourcen sein, oder können wir ein Erbe der Nachhaltigkeit und des Respekts gegenüber der Natur hinterlassen?
Es ist an der Zeit, dass wir unsere Rolle als Gäste auf dieser Erde ernst nehmen. Nur durch ein gemeinsames Bewusstsein und entschlossenes Handeln können wir sicherstellen, dass die Erde auch in Zukunft ein gastfreundlicher Ort für alle Lebewesen bleibt. Denn letztlich sind wir alle nur Passagiere auf diesem wundersamen blauen Planeten, und es liegt an uns, wie wir unsere kurze Reise gestalten (hk).
Holger Korsten, Mittelrhein Tageblatt