Die Stimmung bei den rund 37.000 Handwerksbetrieben in Niederbayern und der Oberpfalz ist aktuell so gut wie seit der deutschen Wiedervereinigung nicht mehr. Auftragslage und Auslastung bleiben auf Rekordhoch / Appell an die Bundespolitik
Der Großteil der Unternehmen geht laut Erhebung davon aus, dass die Auftragslage und die Beschäftigungssituation stabil bleiben werden. Ein Teil der Handwerker erwarte außerdem weiter steigende Umsätze und Verkaufspreise. Die Politik dürfe diese Entwicklung aber nicht gefährden. Vor dem Start der Koalitionsverhandlungen für eine neue Bundesregierung richtet die Kammer einen klaren Appell nach Berlin: „Wir erwarten von allen im Bundestag vertretenen Parteien, dass sie sich wirtschaftspolitisch verantwortungsbewusst, konstruktiv und lösungsorientiert an ihre politische Arbeit machen“, so Stahl.
Ostbayerns Handwerk beschäftigt rund 206.000 Menschen und erwirtschaftet pro Jahr knapp 26 Milliarden Euro Umsatz. Über 90 Prozent der Betriebe gaben an, dass sie gut bis sehr gut ausgelastet sind. Zwei Drittel sprachen sogar von einer sehr guten Auslastung, heißt es in der aktuellen Konjunkturumfrage. Sowohl bei den Aufträgen als auch bei der Auslastung verbuchten danach vor allem das Bauhaupt- und Ausbaugewerbe und die Handwerke für den gewerblichen Bedarf ein gutes Plus, darunter Feinwerkmechaniker, Kälteanlagenbauer oder Gebäudereiniger.
Durch die positive wirtschaftliche Lage waren die Betriebe auch investitionsfreudig: Jedes dritte Unternehmen tätigte neue Anschaffungen, mit einem deutlichen Zuwachs vor allem im Kraftfahrzeug- und Ausbaugewerbe. Jeder fünfte Betrieb, so viele wie seit drei Jahren nicht mehr, konnte nach der aktuellen Erhebung der Kammer neue Mitarbeiter einstellen. Besonders hoch war demnach der Bedarf an Beschäftigten bei den Handwerken für den gewerblichen Bedarf sowie im Bauhaupt- und Kraftfahrzeuggewerbe.
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