Freilassung nach Messerattacke in Halle: Kritik an Justizentscheidung

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Freilassung nach Messerattacke in Halle – Nach der Messerattacke in Halle (Saale), bei der ein 46-jähriger Mann aus dem Kosovo drei Personen verletzte – darunter ein elfjähriges Mädchen –, hat die Entscheidung der Staatsanwaltschaft, den Tatverdächtigen ohne Haftbefehl freizulassen, für erhebliche öffentliche und politische Kritik gesorgt.

Tatverlauf und Ermittlungen

Am Sonntagabend, dem 18. Mai 2025, kam es in Halle-Neustadt zu einem Streit über spielende Kinder vor einem Mehrfamilienhaus. Dieser eskalierte, als der Tatverdächtige ein Messer zog und auf drei Personen einstach: ein 29-jähriger Mann wurde schwer verletzt, ein 47-jähriger Mann und ein elfjähriges Mädchen erlitten leichtere Verletzungen. Alle Opfer wurden ins Krankenhaus gebracht und sind mittlerweile außer Lebensgefahr.

Der Tatverdächtige wurde noch am selben Abend festgenommen. Er zeigte sich kooperativ, leistete keinen Widerstand und alarmierte selbst die Rettungskräfte. Die mutmaßliche Tatwaffe wurde sichergestellt.

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Entscheidung der Staatsanwaltschaft

Die Staatsanwaltschaft Halle entschied, keinen Haftbefehl zu beantragen, da kein dringender Tatverdacht auf versuchten Totschlag bestehe und weder Flucht- noch Wiederholungsgefahr gesehen werde. Der Tatverdächtige lebt seit vielen Jahren mit Aufenthaltserlaubnis in Deutschland und gilt als sozial sowie beruflich integriert.

Politische Reaktionen

Die Entscheidung stieß auf scharfe Kritik. Martin Reichardt, Bundestagsabgeordneter der AfD, äußerte auf X (vormals Twitter):

„Ein elfjähriges Kind wird in #Halle (Saale) mit einem Messer verletzt – und die Staatsanwaltschaft sieht keinen Tatverdacht auf versuchten Mord? Der Täter ist wieder frei! Was muss in Deutschland noch passieren, bis unsere Justiz endlich die Opfer schützt – und nicht die Täter?“

Diese Aussage reiht sich in eine Serie ähnlicher Äußerungen ein, mit denen Reichardt und andere AfD-Politiker die Justiz und Migrationspolitik kritisieren. Der Verfassungsschutzbericht des Landes Sachsen-Anhalt 2023 dokumentiert entsprechende Aussagen und bewertet sie als Teil einer Strategie, die darauf abzielt, bestimmte Bevölkerungsgruppen pauschal zu diffamieren (hk).

Weitere Informationen

Für detaillierte Informationen zum Vorfall und den bisherigen Ermittlungen verweisen wir auf unseren ausführlichen Bericht:

🔗 Messerattacke Halle (Saale) – Messerangriff in Sachsen-Anhalt: 11-jähriges Mädchen unter den Opfern