Kinderhospiz Sternenbrücke in Hamburg-Rissen – das Haus der letzten Wege – Hamburg-Rissen – Wenn ein Kind keine Heilung mehr vor sich hat, beginnt für die betroffenen Familien ein Weg, den niemand gehen möchte. Es ist ein Weg voller Angst, Schmerz, Hoffnung – und der Sehnsucht nach Würde und Zuwendung. Das Kinder- und Jugendhospiz Sternenbrücke in Hamburg begleitet Familien auf genau diesem Weg – von der Diagnose bis über den Tod hinaus.
Ein Zuhause auf Zeit
Seit seiner Eröffnung im Mai 2003 ist die Sternenbrücke ein Ort, an dem Leben und Abschied nebeneinander existieren dürfen. Das Hospiz bietet zwölf Zimmer für erkrankte Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene bis zu einem Alter von 27 Jahren. Zusätzlich können bis zu 40 Angehörige gemeinsam mit ihnen untergebracht werden. Hier finden Familien Raum zum Durchatmen, Krafttanken und Abschiednehmen – inmitten einer Atmosphäre aus Wärme, Geborgenheit und Respekt.
Etwa 180 Familien werden jedes Jahr begleitet. Rund 80 Prozent der Aufenthalte dienen der Entlastung in langen Krankheitsphasen, die übrigen sind Sterbeaufenthalte. Dabei steht immer der Leitsatz der Einrichtung im Mittelpunkt: „Wir können dem Leben nicht mehr Tage geben, aber den Tagen mehr Leben.“
Begleitung über den Tod hinaus
Die Arbeit der Sternenbrücke endet nicht mit dem Tod eines Kindes. Auch danach bleiben die Mitarbeiter an der Seite der Familien. Sie unterstützen in der Trauerarbeit, schaffen Räume für Erinnerungen und bieten langfristige Begleitung an. Mehr als 200 Kinder und junge Erwachsene sind seit der Eröffnung im Haus verstorben – jedes einzelne Leben wird in Gedenkfeiern und Erinnerungsorten bewahrt.
Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bedeutet die Arbeit, tagtäglich zwischen Lachen und Tränen zu stehen. Sie erleben Lebensfreude, die stärker ist als jede Krankheit – aber auch Momente, in denen Trost das Einzige ist, was bleibt. Trotz der Schwere ist die Sternenbrücke ein Ort voller Leben, Musik, Kinderlachen und Zärtlichkeit.
Zwischen Idealismus und Realität
Der Betrieb eines Kinderhospizes ist eine gewaltige organisatorische und finanzielle Aufgabe. Etwa 60 Prozent der Kosten werden von Kranken- und Pflegekassen übernommen – die restlichen 40 Prozent müssen durch Spenden finanziert werden. Das entspricht jährlich einem Betrag von über zwei Millionen Euro.
Viele Unternehmen, Stiftungen und Privatpersonen engagieren sich regelmäßig, um diesen Ort am Leben zu halten. Doch der Bedarf wächst: Immer mehr Familien benötigen Unterstützung, und der Fachkräftemangel erschwert die Arbeit zusätzlich. Phasenweise können nicht alle zwölf Plätze belegt werden, weil qualifiziertes Pflegepersonal fehlt.
Kinderhospiz Sternenbrücke in Hamburg-Rissen – Ein Leuchtturm der Menschlichkeit
Trotz aller Herausforderungen ist die Sternenbrücke ein Leuchtturm der Mitmenschlichkeit – ein Ort, an dem das Unaussprechliche Raum bekommt. Hier dürfen Kinder noch einmal Kind sein, Eltern wieder Eltern – und alle gemeinsam dürfen fühlen, lachen, weinen und hoffen.
Wer diesen Ort betritt, spürt sofort, dass hier etwas anders ist: Die Zeit scheint langsamer zu fließen, Gespräche werden bedeutungsvoller, und jedes Lächeln zählt.
Das Kinderhospiz Sternenbrücke in Hamburg-Rissen erinnert uns daran, dass Menschlichkeit keine Grenzen kennt – und dass Liebe selbst dann bleibt, wenn das Leben zu Ende geht. (hk)