Das Familienunternehmen feiert seinen 150. Geburtstag an diesem Wochenende in Mülheim ohne die einstige Keimzelle – das Supermarktgeschäft. Die Kette Kaiser’s Tengelmann mit zuletzt 15.000 Beschäftigten hatte Haub Ende vergangenen Jahres an die Wettbewerber Edeka und Rewe verkauft. Der Veräußerung war ein zweijähriger juristischer und politischer Streit vorausgegangen. Der WAZ sagte Haub, dass der Handel mit den Obi-Baumärkten sowie den Discountern Kik und Tedi Kerngeschäft der Tengelmann-Gruppe bleiben werde. „Für größere Zukäufe bin ich nicht bekannt“, betonte der geschäftsführende Gesellschafter.
Angesichts der wachsenden Konkurrenz im Internet und der Übermacht des Internetriesen Amazon sieht Haub eine Zukunft des Handels nur in der Verzahnung von Läden und Online-Shops. „Angebote im Internet und im Laden werden zusammenwachsen. Auch Amazon plant Läden und liefert Lebensmittel aus. Wie Amazon müssen Händler zu Plattformen werden. Unsere Obi-Baumärkte entwickeln wir gerade zu einer solchen Plattform, die Komplettlösungen für Heim und Garten anbietet. Allerdings werden nur marktführende Unternehmen die Kraft haben, dem Online-Boom standzuhalten“, sagte Haub der WAZ. „Mittlerweile nutzen die Menschen ein kleines Smartphone, um sich über Produkte zu informieren und sie auch einzukaufen. Die Welt reduziert sich auf einen kleinen Mobilfunk-Bildschirm.“
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