Vom Stierkämpfer zum Tierschützer – Wie Álvaro Múnera im Leid das Mitgefühl entdeckte

Vom Stierkämpfer zum Tierschützer – Wie Álvaro Múnera im Leid das Mitgefühl entdeckte

Vom Stierkämpfer zum TierschützerWie Matador Álvaro Múnera im Leid das Mitgefühl entdeckte – Blut klebte an seinem Gewand. Jubel hallte durch die Arena. Álvaro Múnera, gefeierter Nachwuchs-Matador, stand im Rampenlicht einer grausamen Tradition. In Kolumbien galt er als aufstrebender Star – jung, ehrgeizig, skrupellos. Der Stierkampf war seine Bühne, und das Publikum lechzte nach Blut und Drama. Álvaro lieferte beides. Ohne Zögern stieß er sein Schwert in die aufgebrachten Tiere, während Tausende ihm zu Füßen lagen.

Für ihn war der Stier ein Gegner, ein Objekt, das man dominieren und am Ende töten musste. Er genoss den Ruhm, das Adrenalin, den Respekt – genährt vom Leid jener, die keine Stimme hatten.

Doch dann kam der 22. September 1984.

In der Arena von Montería trat er gegen einen besonders starken Stier an. Der Kampf sollte sein größter werden – und wurde sein letzter.
Mit einem mächtigen Stoß riss der Stier ihn zu Boden. Álvaro schlug hart auf, das Tier donnerte über ihn hinweg. Die Arena verstummte.
Ein Moment, der sein Leben für immer veränderte.

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Die Diagnose: Querschnittslähmung. BRAVO!

Fortan war Álvaro an den Rollstuhl gefesselt – sein Körper gebrochen, seine Karriere beendet. Viele jener, die den Stierkampf verachteten, empfanden keine Trauer. Manche sprachen von gerechter Strafe. Ein Tier hatte sich endlich gewehrt.

Doch was niemand ahnte: Inmitten seines persönlichen Schmerzes erwachte ein neues Bewusstsein.
Zum ersten Mal dachte Álvaro nicht an sich – sondern an die Tiere. An ihre Qual. Ihre Todesangst.
An die Stiere, die er mit Stolz gequält hatte.

„Ich wurde als Held gefeiert, weil ich Tiere abschlachtete“, sagte er später.
„Jetzt erkenne ich: Ich war kein Held – ich war ein Werkzeug der Grausamkeit.“

Was danach geschah, ist bemerkenswert:
Álvaro Múnera kehrte der Arena den Rücken – und wurde zum Kämpfer für das Leben.
Er begann öffentlich gegen den Stierkampf zu sprechen, klärte auf, unterstützte Tierschutzorganisationen und warb unermüdlich für ein Umdenken.

Heute verachtet er, was er einst liebte. Und genau das macht ihn zu einer besonderen Stimme. Denn nur wer selbst Täter war, kann so eindrücklich von Reue berichten.

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Noch immer ist der Stierkampf in Teilen Spaniens, Frankreichs und Lateinamerikas nicht vollständig verboten. Noch immer sterben Tiere im Namen einer „Tradition“, die auf Schmerz und Blut basiert. Noch immer jubeln Zuschauer, wenn ein Wesen zu Boden geht – unter dem Deckmantel von Kultur und Ehre.

Doch es braucht Stimmen wie Álvaros, um diese Mauern zu durchbrechen.
Nicht aus Theorie, sondern aus gelebter Schuld heraus.

Die Geschichte des Matadors, der Mitgefühl lernte, ist ein Aufruf an uns alle:
Hinter jedem Ritual kann sich Grausamkeit verbergen. Und hinter jedem Täter vielleicht irgendwann ein Mensch mit Herz.

Es ist an der Zeit, diese blutige Tradition zu beenden.
Stierkampf ist kein Kulturgut – er ist ein Relikt der Grausamkeit, ein Spektakel des Leidens, das im 21. Jahrhundert keinen Platz mehr haben darf.
Kein ästhetischer Tanz, kein goldverzierter Umhang und kein tosende Applaus können darüber hinwegtäuschen: Hier stirbt ein fühlendes Lebewesen – langsam, qualvoll, zur Belustigung anderer.

Wer Tiere quält, um Applaus zu ernten, verliert jede moralische Legitimation.
Diese sogenannte Kunstform hätte gestern schon verboten gehören – und je länger sie fortbesteht, desto lauter müssen wir unsere Stimmen dagegen erheben.
Für jedes Tier, das stumm leidet.
Für jede Seele, die im Sand der Arena vergeht (hk).

Mein persönlicher Kommentar:
„Wer nicht gut zu Tieren ist, kann kein guter Mensch sein.“
– Holger Korsten, Mittelrhein Tageblatt

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