
Wal vor Sylt gestrandet – Im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer ist heute ein lebender Wal gestrandet. Der 3,8 Meter lange Meeressäuger, der mit hoher Wahrscheinlichkeit zur Familie der Schnabelwale gehört, wurde zunächst am 26. August im Meer vor dem Sylter Ellenbogen schwimmend gesichtet, bevor er heute im Watt bei Munkmarsch auf Sylt strandete.
Das Tier war hochgradig abgemagert. Aufgrund des schlechten Allgemeinzustandes wurde kein Rettungsversuch unternommen, sondern der Wal wurde nach Rücksprache mit Expert*innen des Instituts für Terrestrische und Aquatische Wildtierforschung (ITAW) der Tierärztlichen Hochschule Hannover und nach Genehmigung durch die oberste Artenschutzbehörde im schleswig-holsteinischen Umweltministerium (MEKUN) vor Ort von einem Seehundjäger erlöst.
Der Kadaver wurde bereits geborgen und wird an das ITAW nach Büsum weitertransportiert. Dort werden die sterblichen Überreste untersucht, um mehr über die genaue Art und den Gesundheitszustand des Tieres zu erfahren. Da in letzter Zeit mehrere Schnabelwale in der Nordsee gestrandet sind, ist es wichtig, Genaueres zur Situation dieser Meeressäuger zu untersuchen. Die Auswertung wird einige Wochen in Anspruch nehmen.
„Vielen Dank allen Beteiligten für die umsichtige und engagierte Zusammenarbeit“, lobt Britta Diederichs, zuständige Fachbereichsleiterin in der Nationalparkverwaltung, die den Einsatz koordinierte.
Schnabelwale gehören zu den Zahnwalen und verbringen einen Großteil ihres Lebens in der Tiefsee. Die Tiere werden nur selten in Küstennähe gesehen und es ist nur wenig über ihre Lebensweise bekannt. Aktuell wird vermehrt von Walstrandungen in ganz Europa berichtet.
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Bild © Thomas Diedrichsen
Text: Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein (LKN.SH)