Besonders gravierend sind die Exportbeschränkung der EU für Schutzmaterial und der Entscheid der Generika-Grossmacht Indien, 24 Wirkstoffe für Medikamente zu blockieren, darunter mehrere Schmerzmittel und Antibiotika.
Die Folgen der Exportschranken sind verheerend. Sie erhöhen das Ansteckungsrisiko für Sanitäter, Ärzte und Pfleger in den Regionen, die von der Pandemie betroffen sind.
«Handelspolitik ist ja normalerweise etwas sehr Trockenes», sagt Simon Evenett. «Doch das ist real, hier geht es um Leben und Tod, es ist eine Tragödie.»
Die Regierungen hätten es versäumt, rechtzeitig vorzusorgen, und nun falle ihnen nichts anderes ein, als die Ausfuhren zu verbieten. «Stattdessen sollten sie sich zusammensetzen und überlegen, wie man die Produktion dieser Güter hochfahren kann, so, dass es für alle reicht.»
Einige Länder wie China und Taiwan haben die Beschränkungen inzwischen wieder zurückgenommen, doch der Trend bleibt: Am vergangenen Freitag hat Grossbritannien achtzig essenzielle Medikamente wie Adrenalin, Insulin, das Schmerzmittel Paracetamol und Morphine auf den Index gesetzt. Britische Grosshändler dürfen diese Produkte nun nicht mehr ausführen.