12 Millionen Euro für Impf-Verweigerung – In den Vereinigten Staaten hat ein Gericht entschieden, dass die Krankenversicherung „Blue Cross Blue Shield of Michigan“ (BCBSM) eine Entschädigung von 12 Millionen Euro an eine ehemalige Mitarbeiterin zahlen muss. Die Betroffene, Lisa Domski, hatte sich 2021 geweigert, sich gegen COVID-19 impfen zu lassen und wurde daraufhin entlassen. Bemerkenswert ist, dass Domski über 30 Jahre für BCBSM tätig war, bevor sie aufgrund der unternehmensinternen Impfpflicht ihre Anstellung verlor.
Mit über drei Jahrzehnten Berufserfahrung bei einem der größten Krankenversicherer des Landes war die Entscheidung zur Kündigung umso kontroverser. Für die Klägerin bedeutet das Urteil nicht nur einen finanziellen Sieg, sondern auch eine symbolische Anerkennung ihrer Haltung.
Die Entscheidung wirft ein Schlaglicht auf die Spannungen zwischen individuellen Freiheitsrechten und öffentlichen Gesundheitsmaßnahmen in den USA. Während der Pandemie führten viele Unternehmen, insbesondere im Gesundheitssektor, Impfpflichten für ihre Mitarbeiter ein, um die Verbreitung des Virus einzudämmen. Diese Maßnahmen stießen jedoch auf Widerstand von Personen, die ihre persönliche Freiheit oder religiöse Überzeugungen bedroht sahen.
Die Entlassung von Domski erfolgte in einer Zeit, in der die US-Regierung unter Präsident Joe Biden verstärkt auf Impfungen drängte. Im September 2021 kündigte Biden an, dass Unternehmen mit mehr als 100 Mitarbeitern sicherstellen müssen, dass ihre Angestellten entweder geimpft sind oder sich regelmäßigen Tests unterziehen. Zudem sollten alle Mitarbeiter im Gesundheitswesen, die Zahlungen der staatlichen Krankenversicherungen annehmen, gegen COVID-19 geimpft sein (Deutsche Welle).
Die Entscheidung zugunsten von Domski könnte weitreichende Auswirkungen auf ähnliche Fälle haben und Unternehmen dazu veranlassen, ihre Impfstrategien und -richtlinien zu überdenken. Sie verdeutlicht die komplexe Balance zwischen dem Schutz der öffentlichen Gesundheit und der Wahrung individueller Rechte in einer globalen Gesundheitskrise (hk).