Erbschaftsteuer? Abgeschafft! Und plötzlich blüht Schwedens Wirtschaft

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Erbschaftsteuer? Abgeschafft! Und plötzlich blüht Schwedens Wirtschaft – Schweden hat 2005 einen mutigen Schritt gewagt: Die vollständige Abschaffung der Erbschaft- und Schenkungsteuer. Was von vielen zunächst skeptisch beäugt wurde, entpuppte sich im Nachhinein als wirtschaftlicher Glücksgriff – mit erstaunlich positiven Folgen für Mittelstand, Kapitalmarkt und Investitionsklima. Heute, 20 Jahre später, zeigt sich: Die Reform hat das Land gestärkt – ohne dabei den sozialen Zusammenhalt zu gefährden.

Abschaffung der ErbschaftssteuerEin radikaler Schnitt – und seine Gründe

Vor der Reform lag der Spitzensteuersatz der schwedischen Erbschaftsteuer bei 30 %. Besonders Familienunternehmen litten unter der Belastung, da die Steuerlast bei der Unternehmensnachfolge oft nur durch den Verkauf von Anteilen oder Kredite bewältigt werden konnte. Hinzu kam ein immenser Verwaltungsaufwand für eine Steuer, die lediglich rund 0,2 % der gesamten Staatseinnahmen ausmachte. Die Kritik an der Ungerechtigkeit der Doppelbesteuerung – Einkommen wurde bereits versteuert, bevor es vererbt wurde – wuchs. Das Parlament zog die Konsequenz und schaffte die Steuer parteiübergreifend ab.

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Was sich seitdem verändert hat

Die Ergebnisse sprechen für sich:

  • Starke Unternehmensnachfolge: Familienbetriebe können seither ohne steuerliche Hürden an die nächste Generation übergeben werden. Das stärkt den Mittelstand und verhindert Zerschlagungen von wirtschaftlich gesunden Betrieben.

  • Kapital bleibt im Land: Die Abschaffung der Steuer reduzierte Kapitalflucht, da Unternehmer keine Anreize mehr hatten, Vermögen aus steuerlichen Gründen ins Ausland zu verlagern.

  • Mehr Investitionen und Börsengänge: Schweden erlebte eine Welle an Neuinvestitionen. Zwischen 2013 und 2023 wurden mehr Unternehmen an der Börse gelistet als in Deutschland, Frankreich, Spanien und den Niederlanden zusammen.

  • Breite Akzeptanz für Wohlstand: Während in Deutschland Reichtum oft misstrauisch beäugt wird, ist die Akzeptanz in Schweden deutlich höher – auch weil der Staat nicht mit Steuerdruck, sondern mit Anreizen operiert.

Ein Modell für Deutschland?

In Deutschland wird die Erbschaftsteuer trotz ähnlicher Herausforderungen weiter erhoben. Besonders für Unternehmerfamilien bleibt sie ein Unsicherheitsfaktor. Der Bundesfinanzhof entschied zuletzt sogar, dass Deutschland das Besteuerungsrecht behalten kann – selbst wenn der Erblasser oder Schenker im Ausland lebt, etwa in Schweden. Damit bleibt die Steuer nicht nur umstritten, sondern auch international kompliziert.

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Vor allem die AfD hat in der Vergangenheit immer wieder eine Abschaffung der Erbschaftsteuer gefordert – unter anderem mit dem Argument, dass Leistung belohnt und Familienbetriebe geschützt werden müssten. Die schwedischen Erfahrungen könnten dieser Forderung nun neues Gewicht verleihen.

Fazit zur Abschaffung der Erbschaftssteuer: Mut zur Reform zahlt sich aus

Schweden zeigt, dass weniger Steuer nicht weniger Staat bedeuten muss – sondern mehr wirtschaftliche Dynamik, mehr Vertrauen in unternehmerische Verantwortung und langfristig sogar stabilere Einnahmen durch wachsende Unternehmen. Eine kluge Steuerpolitik muss nicht auf Gängelung und Belastung setzen, sondern auf Freiheit und Leistungsanreiz. Schweden macht vor, was auch für Deutschland ein gangbarer Weg sein könnte (hk).

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