Flug aus dem Sudan mit über 190 Geflüchteten abgesagt – Berlin – Ein für Donnerstag geplanter Evakuierungsflug mit über 190 Geflüchteten aus dem Sudan nach Deutschland wurde kurzfristig abgesagt. Die Entscheidung fällt in eine politisch sensible Phase, da Alexander Dobrindt (CSU) kurz vor seiner Vereidigung zum neuen Innenminister steht.
Die Geflüchteten sollten über Kenia nach Deutschland gebracht werden, um dem anhaltenden Konflikt im Sudan zu entkommen. Der Flug sollte in Hannover landen. Das Bundesinnenministerium (BMI) und das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) haben den Flug jedoch kurzfristig gestoppt. Offizielle Gründe für die Absage wurden bislang nicht genannt.
Politische Brisanz durch zeitliche Nähe zu Dobrindts Vereidigung
Die Absage des Flugs kurz vor der Vereidigung von Alexander Dobrindt zum neuen Innenminister sorgt für politische Diskussionen. Dobrindt hatte in der Vergangenheit eine restriktivere Migrationspolitik gefordert. Oppositionsparteien und Menschenrechtsorganisationen äußern Bedenken hinsichtlich der humanitären Verpflichtungen Deutschlands und fordern Aufklärung über die Gründe der Flugabsage.
Humanitäre Lage im Sudan
Der Sudan befindet sich seit Monaten in einem bewaffneten Konflikt, der zu einer humanitären Krise geführt hat. Zahlreiche Menschen sind auf der Flucht und suchen Schutz in anderen Ländern. Deutschland hatte angekündigt, Geflüchtete aus dem Sudan aufzunehmen, um ihnen Sicherheit zu bieten.
Fazit: Symbolik statt Strategie?
Die kurzfristige Absage des Evakuierungsflugs wirft Fragen hinsichtlich der deutschen Migrationspolitik und der humanitären Verantwortung auf. Die Bundesregierung steht unter Druck, Transparenz zu schaffen und ihre Position zu klären (hk).