Gendern – Ein etwas sarkastischer Kommentar von Holger Korsten

Mittelrhein-Tageblatt-Deutsches-Tageblatt-Gendern-deutsche-Sprache

Gendern – Ein etwas sarkastischer Kommentar von Holger Korsten (Chefredakteur Mittelrhein Tageblatt):

Für wen gendern wir eigentlich?

In letzter Zeit ist das Gendern ein heißes Thema geworden. Doch für wen machen wir das eigentlich? Wir tun es für die Mensch*innen, die sich nicht klar einem Geschlecht zuordnen können oder wollen – für die diversen Mensch*innen. Das ist nicht abwertend gemeint und ich habe auch nichts gegen diese Person*innen. Nicht das wir uns hier falsch verstehen.

Schauen wir uns die Zahlen*innen an: In Deutschland gibt es etwa 0,6% der Bevölkerung*innen, die sich als divers oder geschlechtslos identifizieren. Das sind etwa 498.000 Mensch*innen. Diese Personen*innen verdienen Respekt und Anerkennung, aber ist es wirklich notwendig, unsere gesamte Sprache zu verändern, um eine so kleine Minderheit*innen einzubeziehen? Müssen wir wirklich alle zu Kinder*innen, Schüler*innen, Lehrer*innen und Freund*innen machen? Hat diese Personen*innen eigentlich schon mal jemand gefragt, was sie davon halten?

Es stellt sich doch die Frage, ob wir durch das übermäßige Gendern*innen nicht mehr Verwirrung und Ablehnung schaffen, als dass wir tatsächlich helfen. Die deutsche Sprache hat eine lange Geschichte und ist reich an Tradition*innen. Sollten wir sie wirklich so drastisch verändern, nur um politisch korrekt zu sein?

Wir sollten respektvoll mit allen Mensch*innen umgehen, aber vielleicht gibt es bessere Wege, dies zu tun, ohne unsere schöne Sprache zu verunstalten. Es ist wichtig, eine Balance zu finden und zu überlegen, welche Maßnahmen wirklich notwendig und sinnvoll sind.

Genderverbot in Bayern

Bayern hat das Gendern in Behörden*innen, Schulen*innen und Hochschulen*innen untersagt. Dieses Verbot ist seit März 2024 in Kraft. Der Ministerrat hat auf Vorschlag von Innenminister Joachim Herrmann eine entsprechende Änderung der Allgemeinen Geschäftsordnung (AGO) für die Behörden des Freistaates Bayern beschlossen. Das Verbot umfasst die Verwendung von Wortbinnenzeichen wie Gendersternchen (*), Doppelpunkten (:) und Mediopunkten (·)​ (ZDFmediathek)​​ (Bayern)​​ (innenministerium.bayern.de)​.

Auch in anderen Bundesländern gibt es Überlegungen und teilweise bereits Maßnahmen gegen das Gendern. Sachsen-Anhalt beispielsweise hat beschlossen, Genderzeichen an weiterführenden Schulen als Rechtschreibfehler zu werten​ (ZDFmediathek)​. Hessen plant ähnliche Regelungen, wobei dies noch nicht endgültig beschlossen ist​ (Bayern)​.

Die Debatte über das Gendern ist nach wie vor hitzig und polarisiert die Gesellschaft. Gegner*innen argumentieren, dass die Verständlichkeit der Sprache beeinträchtigt wird und dass das Gendern exkludierend wirken kann, während Befürworter*innen mehr Vielfalt und Inklusion fordern.

So beliebt ist gendern

Aktuelle Umfragen zeigen, dass eine große Mehrheit der deutschen Bevölkerung das Gendern ablehnt. Laut einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey für t-online lehnen etwa 80% der Deutschen das Gendern ab. Nur 14% der Befragten befürworten es, während 6% unentschieden sind​ (www.t-online.de)​​ (www.t-online.de)​. Diese Ablehnung variiert jedoch je nach Region und Altersgruppe. In den ostdeutschen Bundesländern ist die Ablehnung besonders hoch, während in Hamburg und Schleswig-Holstein vergleichsweise mehr Mensch*innen das Gendern unterstützen​ (www.t-online.de)​.

Eine Umfrage von Infratest Dimap ergab ebenfalls, dass 65% der Befragten das Gendern ablehnen. Besonders deutlich ist die Ablehnung bei Anhängern von Union, AfD und FDP, während nur Anhänger der Grünen und teilweise der Linken das Gendern mehrheitlich unterstützen​ (chrismon.de – Das evangelische Magazin)​.

Diese Ergebnisse spiegeln wider, dass die Mehrheit der Deutschen das Gendern kritisch sieht, besonders im Kontext von behördlichen und offiziellen Dokumenten.

Wenn wir also das Gendern für eine winzige Minderheit von 0,6% der Bevölkerung durchsetzen und dabei 80% der Deutsch*innen verärgern, dann schaffen wir es wirklich, die Gesellschaft in ein sprachliches Minenfeld zu verwandeln. Herzlichen Glückwunsch, Deutsch*land!

Holger Korsten, Mittelrhein Tageblatt

Das könnte Sie auch interessieren ...

Leitartikel: Merz & Co. in der Realitätsblase - Wie lange noch ignorieren CDU und SPD den Zorn der Bürger?

Sonntagsfrage vom 24. August 2025: AfD im RND-Durchschnitt vor der Union - INSA zeigt Patt - klare Gewinne in NRW

Amsterdam investiert 100.000 € in Mini-Treppen an den berühmten Grachten - Katzen und Wildtiere sollen nicht mehr ertrinken

Sozialbetrug & Bürgergeld-Skandal: Türkischer TV-Moderator kassiert 270.000 € in Deutschland

Lewy-Body-Demenz - die oft unterschätzte Form der Demenz

Deutschland Rezession 2025: Statistisches Bundesamt revidiert BIP-Zahlen deutlich nach unten - Deutschlands Wirtschaft im Rückwärtsgang

Alice Weidel/Tino Chrupalla (AfD): 100 Tage Merz - Die Bilanz ist verheerend

Forsa-Umfrage: AfD erreicht Rekordwert bei der aktuellen Sonntagsfrage - Schwarz-Rot verliert historischen Boden

Comeback Jürgen Drews 2025 offiziell bestätigt: Der König von Mallorca kommt zurück!

René Springer (AfD): Bundesagentur für Arbeit lädt mit Arabisch-Flyer zum Sozialtourismus ein

Die Heilkraft von Pflanzen: Wie natürliche Öle unser Wohlbefinden unterstützen

Rückforderungen Corona-Hilfen: Unternehmen fühlen sich betrogen - Ist das noch fair?

Hochzeit in Buxtehude: Romantik trifft norddeutschen Charme

Stellenabbau bei Bosch: Über 1.000 Stellen werden in Reutlingen gestrichen

Die Heilkraft von Pflanzen: Wie natürliche Öle unser Wohlbefinden unterstützen

Wolfgang Grupp Suizidversuch - Er spricht über seinen missglückten Suizid: Ich dachte, ich werde nicht mehr gebraucht

Haftung und Urheberrecht

Die Redaktion übernimmt keine Gewähr für die Vollständigkeit, Richtigkeit und Aktualität der veröffentlichten Informationen. Beiträge, die von Dritten, wie z. B. Polizei, Feuerwehr, Vereinen oder Unternehmen bereitgestellt werden, liegen in der Verantwortung der jeweiligen Herausgeber. Jegliche Inhalte, einschließlich Hyperlinks auf externe Seiten, wurden sorgfältig geprüft, dennoch übernehmen wir keine Verantwortung für die Inhalte externer Seiten, auf die im Beitrag direkt oder indirekt verwiesen wird.

Alle Rechte an den Texten und Beiträgen sind vorbehalten. Das Teilen unserer Inhalte in sozialen Medien ist ausdrücklich gestattet, solange die Quelle angegeben wird. Die Vervielfältigung, Verbreitung oder sonstige kommerzielle Nutzung – auch auszugsweise – bedarf jedoch der schriftlichen Zustimmung der Redaktion.

Vier Pfoten Ratgeber
Nach oben scrollen
Cookie-Einstellungen Holger Korsten 150 Bewertungen auf ProvenExpert.com