Umwelt und Natur – SAUNA RETTET BIENEN: Mit natürlicher Wärme die Varroamilbe bekämpfen


Süße Düfte und kräftige Farben ziehen die Bienen magisch an. –
Foto: djd/www.bienensauna.de

Umwelt und Natur – Die Sonne scheint, Vogelgezwitscher erfüllt die Luft und die Bienen surren eifrig von Blüte zu Blüte – ein typischer warmer Sommertag.

Doch dem Summen der Bienen kann man leider immer seltener lauschen. Allein in Deutschland ist nach Angaben des Deutschen Imkerbundes die Zahl der Bienenvölker seit 1952 von 2,5 Millionen auf heute weniger als eine Million zurückgegangen. Monokulturen in der Landwirtschaft und der Einsatz von gefährlichen Insektiziden machen den nützlichen Insekten das Leben schwer.

Die Varroamilbe ist der größte Feind der Bienen

Der größte Feind der Bienen ist jedoch die Varroamilbe. Sie gilt als Hauptverursacher für das immer wieder auftretende massenhafte Bienensterben. Der nur ein bis zwei Millimeter große Parasit ist seit den 1980er-Jahren eine Plage, die sich inzwischen über die ganze Welt ausgebreitet hat. Ohne Gegenmaßnahmen stirbt ein ganzes Volk innerhalb eines Jahres. Denn die Varroamilbe vermehrt sich im Bienenstock, befällt die Bienen, sowie deren Brut und saugt ihnen das Blut aus.

Bisher hatten die Imker im Kampf gegen dieses Ungeziefer nur Ameisensäure und Gifte zur Hand. Damit töten sie zwar die Milben, aber schwächen auch die Bienen mit zusätzlicher Chemie. Mit der Bienensauna gibt es jetzt einen natürlichen und unschädlichen Weg, die Varroamilbe zu bekämpfen. Dabei macht sich das vom Imker und Ingenieur Richard Rossa entwickelte Gerät den Umstand zunutze, dass die schädlichen Varroen Temperaturen über 39 Grad Celsius nicht vertragen, während die Bienen sich bis zu 45 Grad wohlfühlen. Unter www.bienensauna.de gibt es nähere Informationen und Bestellmöglichkeiten.

Die Bienen „schwitzen“ sich gesund

Das Ganze funktioniert so wie an einem heißen Sommertag. Die Bienensauna erwärmt den Bienenstock langsam, ähnlich wie die allmählich aufgehende Morgensonne, bis sie dann nach etwa 45 Minuten die Endtemperatur von 41 Grad erreicht. Hochempfindliche Sensoren sorgen dafür, dass die Bedingungen im Bienenstock während der Behandlungszeit von zwei Stunden optimal bleiben. Das Ergebnis: Die Bienen fühlen sich pudelwohl, die Schädlinge sterben und der wertvolle Honig bleibt frei von Chemie.

Das Prinzip der Hyperthermie

Die Bienensauna nutzt das Prinzip der Hyperthermie. Die Idee, Milben mit Wärme zu töten, gibt es schon lang. Doch erst 2015 stellte Richard Rossa, Ingenieur für Regelungs- und Verfahrenstechnik und selbst Imker, ein praktikables Gerät vor: die Bienensauna. Es bekämpft die Varroamilben, weil diese empfindlich auf Wärme reagieren. Ab einer Temperatur über 39 Grad Celsius verändern sich die Eiweiße in ihrem Körper, sodass sie irreversible Schäden erleiden. Die Bienen dagegen vertragen Temperaturen bis 45 Grad Celsius gut. Die Biene „schwitzt“ sich also gesund, während die wärmeempfindliche Milbe stirbt. Weitere Informationen findet man unter www.bienensauna.de.

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Text: DJD

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