Wikimedia Foundation Gründung in Florida – So begann die Ära freier Online-Enzyklopädien – Saint Petersburg, Florida – 20. Juni 2003: Mit der offiziellen Gründung der Wikimedia Foundation begann eine neue Ära im digitalen Zeitalter – die Ära des freien, gemeinschaftlich erstellten Wissens. Was heute als selbstverständlicher Bestandteil des Internets gilt, nahm an diesem Tag seinen organisatorischen Anfang: Die gemeinnützige Stiftung wurde ins Leben gerufen, um Projekte wie Wikipedia dauerhaft zu sichern und unabhängig zu verwalten.
Die Wikimedia Foundation entstand aus der Notwendigkeit, die rasch wachsende Online-Enzyklopädie Wikipedia auf eine stabile, nichtkommerzielle Grundlage zu stellen. Wikipedia war seit 2001 online, wurde zunächst von der Internetfirma Bomis finanziert, doch Gründer Jimmy Wales erkannte früh die Bedeutung eines unabhängigen Trägers, um das langfristige Überleben der Plattform zu gewährleisten.
Der Name „Wikimedia“ wurde im März 2003 erstmals vorgeschlagen – eine Kombination aus „Wiki“ (für die kollaborative Bearbeitungsweise) und „Media“ (für den multimedialen Charakter der Projekte). Die Stiftung wurde nach US-amerikanischem Recht als Non-Profit-Organisation mit Sitz in Saint Petersburg, Florida, registriert. Kurz nach der Gründung übertrug Wales sämtliche Rechte und Server an die neue Organisation, wodurch Wikipedia und ihre Schwesterprojekte ein rechtlich abgesichertes Zuhause erhielten.
Die Mission: Wissen für alle – frei zugänglich und werbefrei
Ziel der Wikimedia Foundation ist es seither, freies Wissen zu fördern, zugänglich zu machen und zu schützen. Anders als viele Tech-Unternehmen verfolgt sie keine Gewinnerzielungsabsicht. Stattdessen wird sie bis heute fast ausschließlich durch Spenden aus der ganzen Welt finanziert – ein Zeichen des globalen Vertrauens in das Projekt und seine Unabhängigkeit.
Im Laufe der Jahre kamen zahlreiche Schwesterprojekte hinzu, darunter Wikimedia Commons (für freie Medieninhalte), Wiktionary (ein freies Wörterbuch), Wikidata (eine strukturierte Wissensdatenbank) und viele weitere. Die technische Grundlage all dieser Projekte ist die Open-Source-Software MediaWiki, die ebenfalls von der Foundation gepflegt wird.
Weltweite Wirkung und politisches Engagement
Was als US-amerikanische Stiftung begann, hat sich zur globalen Wissensbewegung entwickelt: Über 300 Sprachversionen von Wikipedia, Millionen von Freiwilligen, Milliarden von Zugriffen im Monat. Die Wikimedia Foundation betreibt nicht nur die technische Infrastruktur, sondern engagiert sich auch politisch – etwa für Netzneutralität, Urheberrechtsreformen, Datenschutz und die Verteidigung der Meinungs- und Informationsfreiheit.
Der Hauptsitz wurde 2007 nach San Francisco verlegt, doch das Netzwerk der Wikimedia-Organisationen umfasst heute weltweit Dutzende lokaler Fördervereine und Communitys. Einmal im Jahr treffen sich Vertreter und Freiwillige bei der Wikimania-Konferenz, um Strategien, technische Entwicklungen und gesellschaftliche Fragen zu diskutieren.
Fazit zur Wikimedia Foundation Gründung in Florida
Die Gründung der Wikimedia Foundation am 20. Juni 2003 war ein entscheidender Schritt, um Wikipedia und verwandte Projekte langfristig zu sichern und unabhängig von kommerziellen Interessen weiterzuentwickeln. Sie markierte den Beginn einer Bewegung, die Wissen als Gemeingut versteht – frei von Werbung, Barrieren und Zensur. Zwei Jahrzehnte später zeigt sich: Der Mut zur Unabhängigkeit hat sich ausgezahlt. Die Wikimedia Foundation ist heute nicht nur Betreiberin der größten Enzyklopädie der Menschheitsgeschichte – sie ist das Rückgrat einer weltweiten Gemeinschaft, die glaubt: Wissen gehört allen. (hk)