Landtagswahl in Rheinland-Pfalz 2026 am 22. März – AfD auch in RLP im Aufwind – Umfragen zeigen deutliche Zugewinne – Die Landtagswahl in Rheinland-Pfalz 2026 findet am 22. März 2026 statt. Schon jetzt deuten aktuelle Umfragen darauf hin, dass CDU und SPD mit Verlusten rechnen müssen. Besonders bemerkenswert ist der deutliche Anstieg der AfD, die mit knapp 18 Prozent so hoch wie nie zuvor im Land bewertet wird. Ein Blick nach Nordrhein-Westfalen zeigt, dass dieser Trend kein Einzelfall ist: Bei der Kommunalwahl in NRW 2025 konnte die AfD ihr Ergebnis dort nahezu verdreifachen. Die Entwicklung in Rheinland-Pfalz wird daher mit Spannung verfolgt und gilt als wichtiger Gradmesser für die bundesweite Stimmungslage.
Aktuelle Umfrageergebnisse für Rheinland-Pfalz
Laut dem Wahltrend DAWUM vom Juni 2025 ergibt sich für Rheinland-Pfalz folgendes Bild:
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CDU: 28,6 %
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SPD: 24,0 %
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AfD: 17,7 %
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Grüne: 10,7 %
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Linke: 5,3 %
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Freie Wähler: 4,0 %
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BSW: 2,9 %
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FDP: 2,3 %
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Sonstige: 4,5 %
Verglichen mit der Landtagswahl 2021, bei der die AfD rund 8,3 Prozent erzielte, hat die Partei ihre Werte in den Umfragen nahezu verdoppelt. Damit wächst ihr politisches Gewicht deutlich und sie könnte 2026 zur zweit- oder drittstärksten Kraft im Landtag aufsteigen.
Rückblick auf die Kommunalwahl NRW 2025
Ein ähnliches Bild zeichnete sich jüngst in Nordrhein-Westfalen ab. Bei der Kommunalwahl am 14. September 2025 legte die AfD von 5,1 Prozent (2020) auf 14,5 Prozent zu – fast eine Verdreifachung. Während die CDU mit rund 33 Prozent stärkste Kraft blieb, mussten SPD und vor allem die Grünen teils herbe Verluste hinnehmen. Der Aufstieg der AfD in NRW gilt vielen Beobachtern als Warnsignal, dass sich dieser Trend auch in anderen Bundesländern verstärken könnte.
Parallelen und Ursachen
Sowohl in NRW als auch in Rheinland-Pfalz zeigen sich ähnliche Dynamiken:
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Unzufriedenheit mit den etablierten Parteien, vor allem SPD und Grüne, die in zentralen Fragen wie Migration, Kostenexplosion und Energiepolitik unter Druck geraten.
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Mobilisierung von Protestwählern, die sich zuvor von der Politik abgewandt hatten.
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Themenhoheit in gesellschaftlich sensiblen Bereichen, die der AfD zusätzliche Reichweite verschafft.
Diese Faktoren könnten dafür sorgen, dass die AfD ihren Aufwärtstrend auch bei der Landtagswahl in Rheinland-Pfalz 2026 fortsetzen kann.
Warum der Zuspruch für die AfD weiter wächst
Der anhaltende Stimmenzuwachs für die AfD ist kein isoliertes Phänomen, sondern Teil einer breiteren politischen Entwicklung. Viele Wähler empfinden die etablierten Parteien als abgehoben oder nicht mehr in der Lage, drängende Probleme wie Migration, Sicherheit, steigende Lebenshaltungskosten und Energiepreise überzeugend zu lösen. Hinzu kommt eine wachsende Skepsis gegenüber politischen Kompromissen auf europäischer Ebene, die als Belastung für die eigene Bevölkerung wahrgenommen werden.
Dieser Trend zeigt sich nicht nur in Deutschland, sondern auch in anderen europäischen Ländern: In Italien, Frankreich, den Niederlanden und Skandinavien konnten rechte und rechtspopulistische Parteien in den vergangenen Jahren deutliche Zugewinne verzeichnen. Gemeinsam ist ihnen, dass sie mit klaren Botschaften, zugespitzter Rhetorik und der Betonung nationaler Interessen viele unzufriedene Wähler erreichen, die sich von den klassischen Volksparteien nicht mehr vertreten fühlen.
Die AfD profitiert in Deutschland besonders von dieser Stimmungslage. Sie positioniert sich als Gegenpol zum politischen Establishment und spricht damit gezielt Wählergruppen an, die sich bislang zurückgehalten oder ihre Stimme nicht abgegeben haben. Der Trend zu steigender Zustimmung könnte sich daher auch in Rheinland-Pfalz fortsetzen – insbesondere, wenn CDU, SPD und Grüne keine überzeugenden Antworten auf die gesellschaftlichen Herausforderungen finden.
Vertrauensverlust in die etablierten Parteien
Neben den allgemeinen gesellschaftlichen Faktoren spielt auch der Vertrauensverlust in die Politik eine entscheidende Rolle. Immer mehr Menschen sind mit der aktuellen Regierungspolitik unzufrieden – ebenso wie zuvor mit der inzwischen abgewählten Ampel-Koalition. Viele Wähler kritisieren, dass die „normalen“ Parteien trotz deutlicher Warnsignale aus der Bevölkerung an ihrem Kurs festhalten und notwendige Korrekturen ausbleiben.
Auch die Union steht in der Kritik: CDU-Chef Friedrich Merz hatte vor der Bundestagswahl eine klare Kehrtwende in zentralen Politikfeldern angekündigt, vollzog nach der Wahl jedoch aus Sicht vieler Beobachter eine nahezu 180-Grad-Wende zurück zum alten Kurs. Diese wahrgenommene Diskrepanz zwischen Versprechen und Handeln verstärkt bei vielen Bürgern das Gefühl, dass die etablierten Parteien nicht mehr glaubwürdig sind.
Davon profitiert die AfD, die sich als Alternative zum „weiter so“ positioniert und den Eindruck vermittelt, konsequent gegen den Kurs des Establishments zu stehen. Für zahlreiche Wähler, die sich von den großen Parteien enttäuscht abgewandt haben, erscheint die AfD dadurch als einzige verbliebene Option des Protests – und zunehmend auch als ernsthafte politische Kraft.
Hintergrund: Warum dürfen Politiker Wahlversprechen brechen?
In Deutschland gibt es keine rechtliche Verpflichtung, Wahlversprechen einzuhalten. Politische Aussagen fallen grundsätzlich unter die Meinungsfreiheit. Solange keine Straftaten wie Betrug, Meineid oder Urkundenfälschung vorliegen, dürfen Politiker ihre Positionen auch nach der Wahl ändern.
Die Gründe:
- Koalitionszwang: Nach einer Wahl müssen Parteien oft Kompromisse eingehen, wodurch Versprechen nicht vollständig umsetzbar sind.
- Geänderte Rahmenbedingungen: Wirtschaftliche oder politische Entwicklungen können eine Kurskorrektur erzwingen.
- Politische Strategie: Manche Ankündigungen sind bewusst vage oder dienen vor allem der Wählergewinnung.
Die „Strafe“ für gebrochene Versprechen ist daher keine juristische, sondern eine politische: Die Bürger können bei der nächsten Wahl ihre Stimme entziehen. Viele Menschen empfinden dies jedoch als unzureichend und kritisieren, dass die Politik dadurch an Glaubwürdigkeit verliert.
Ausblick auf die Landtagswahl in Rheinland-Pfalz am 22. März 2026
Die CDU dürfte weiterhin als stärkste Kraft ins Rennen gehen, muss jedoch Koalitionspartner suchen, um eine stabile Regierung zu bilden. Die SPD steht unter Zugzwang und benötigt dringend eine Strategie, um ihre Stammwähler zurückzugewinnen. Die Grünen kämpfen mit sinkender Zustimmung und könnten Schwierigkeiten haben, zweistellige Ergebnisse zu halten.
Die AfD hingegen könnte mit 17 bis 18 Prozent ein Rekordergebnis erzielen – in Anlehnung an die jüngsten Zugewinne in NRW. Auch wenn eine Regierungsbeteiligung nach jetzigem Stand ausgeschlossen wird, würde sie ihre Rolle als lautstarke Oppositionskraft im Landtag erheblich ausbauen.
Die Landtagswahl in Rheinland-Pfalz am 22. März 2026 entwickelt sich damit zu einem wichtigen Stimmungstest – nicht nur für das Land, sondern für die politische Gesamtentwicklung in Deutschland. (hk)