Carlo von Tiedemann ist tot – NDR-Urgestein, Moderator mit Herz und Schnauze ist heute verstorben – Mit großer Trauer nimmt die Medienwelt Abschied von einem der bekanntesten Gesichter und Stimmen des Nordens: Carlo von Tiedemann ist am Pfingstsonntag, dem 8. Juni 2025, im Alter von 81 Jahren in Hamburg verstorben. Seine Familie bestätigte, dass er gegen 14:30 Uhr friedlich im Krankenhaus einschlief – nach langer, schwerer Krankheit, aber im Beisein seiner Liebsten.
Carlo von Tiedemann war mehr als nur Moderator – er war Kult, ein echtes Nordlicht mit Witz, Herz und Charakter. Geboren am 20. Oktober 1943 in Stargard in Pommern, erlebte er schon früh Schicksalsschläge, überstand Kinderlähmung und überlebte später sogar zwei Hirntumore. Seine Karriere begann er als Polizeireporter in Südamerika, bevor er 1971 seine Heimat im Norddeutschen Rundfunk fand – eine Verbindung, die über fünf Jahrzehnte Bestand haben sollte.
Unvergessen bleibt seine unverwechselbare Stimme in Formaten wie „Die aktuelle Schaubude“, der „NDR Talkshow“, „Große Freiheit“ und zahlreichen Hörfunksendungen wie „Hamburg am Mittag“. Für Generationen war er das freundliche Gesicht am Bildschirm und ein zuverlässiger Begleiter durchs Radioprogramm. Mit seiner direkten Art, seinem schlagfertigen Humor und seiner warmherzigen Ausstrahlung gewann er die Herzen seiner Zuschauer.
Doch auch private Tiefen prägten sein Leben. In den 1980er-Jahren sprach er offen über Alkoholprobleme und Schulden. Carlo von Tiedemann bekannte sich zu seinen Fehlern, überwand die Krise und kehrte gestärkt zurück – eine Seltenheit in der schnelllebigen Medienwelt, die ihm großen Respekt einbrachte.
In den letzten Jahren wurde es ruhiger um ihn. Gesundheitliche Rückschläge – darunter eine Amyloidose, ein Herzschrittmacher und innere Blutungen – machten ihm schwer zu schaffen. Zuletzt hoffte er noch auf ein Comeback am Mikrofon, wie er in einem Interview Anfang des Jahres sagte. Doch dieser Wunsch sollte sich nicht mehr erfüllen.
Carlo von Tiedemann ist tot – verstorben am heutigen Pfingstsonntag
NDR-Intendant Joachim Knuth würdigte ihn mit den Worten: „Wenn auf einen Menschen die Bezeichnung ‚NDR-Urgestein‘ zutrifft, dann ist es Carlo von Tiedemann. Der NDR hat Carlo viel zu verdanken – sein Tod ist ein herber Verlust.“
Carlo hinterlässt seine Ehefrau Julia sowie vier Kinder. Seine Familie beschreibt seinen letzten Moment als einen Moment des Friedens – das Ende eines erfüllten, bewegten Lebens.
Mit Carlo von Tiedemann verliert der Norden eine Institution, eine Stimme mit Wiedererkennungswert, einen Menschen mit Haltung. Er wird fehlen – als Entertainer, als Mensch, als Original.
Das gesamte Team des Mittelrhein Tageblatts ist in Gedanken bei seiner Familie und seinen Freunden (hk).