Die Hamburger Tafel: Eine unverzichtbare Institution in der Hansestadt

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Entstehung und Zielsetzung
Die Hamburger Tafel e.V. wurde 1994 gegründet und hat es sich zur Aufgabe gemacht, bedürftige Menschen in Hamburg mit Lebensmitteln zu unterstützen. Überschüssige, aber noch verwertbare Lebensmittel werden von Supermärkten, Bäckereien und anderen Betrieben gesammelt und an 31 Lebensmittelausgabestellen in Hamburg verteilt. Durch diese Arbeit leistet die Hamburger Tafel nicht nur einen wichtigen Beitrag zur Armutsbekämpfung, sondern auch zur Reduktion von Lebensmittelverschwendung.

Wer ist hilfsbedürftig?
Die Notwendigkeit der Hamburger Tafel ergibt sich aus der zunehmenden Armut in Deutschland. Laut dem Armutsbericht 2024 des Paritätischen Wohlfahrtsverbands leben 19,5 Prozent der Hamburger Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze – einer der höchsten Werte in Deutschland. Besonders betroffen sind Arbeitslose, Alleinerziehende, Rentner mit niedrigen Bezügen, Geflüchtete und sogar Geringverdiener, die trotz Beschäftigung kaum ihren Lebensunterhalt bestreiten können. Die Inflation und steigende Lebenshaltungskosten verschärfen die Situation zusätzlich.

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Die Finanzierung der Hamburger Tafel
Der jährliche Unterhalt der Hamburger Tafel kostet etwa 750.000 Euro. Diese Summe wird vor allem durch Spenden von Privatpersonen, Unternehmen und Stiftungen aufgebracht. Zusätzlich gibt es Sachspenden und gelegentliche öffentliche Fördermittel. Die Kosten decken Logistik, Lagerhaltung, Fahrzeugunterhaltung und administrative Aufgaben. Ohne diese finanzielle Unterstützung wäre die Arbeit der Tafel nicht möglich.

Ehrenamtliches Engagement als Grundpfeiler
Die Arbeit der Hamburger Tafel wird von einem Team von etwa 120 hauptamtlichen und ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern getragen. Die meisten von ihnen sind Ehrenamtliche, nur wenige sind fest angestellt. Die fleißigen Ehrenamtlichen übernehmen wichtige Aufgaben wie das Sammeln, Sortieren und Verteilen der Lebensmittel. Dieses freiwillige Engagement ist essenziell, um die umfangreiche Versorgung der Bedürftigen sicherzustellen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind zusammen mehr als 16.000 Stunden pro Jahr im Einsatz. Mit 15 Fahrzeugen fahren sie in Zweier-Teams durch die Stadt, sammeln Lebensmittel ein und verteilen diese an die sozialen Einrichtungen mit Lebensmittelausgaben.

Diese sozialen Hamburger Einrichtungen werden von der Hamburger Tafel beliefert

  • Bullysuppenküche*
  • Café mit Herz*
  • Caritasverband Hamburg
  • Elternschulen
  • Fördern und Wohnen
  • Frauenhäuser
  • Heilsarmee*
  • Herz As*
  • Hinz und Kunzt*
  • Kaffeeklappe St. Pauli*
  • Mitternachtsbus*
  • Mütterzentren
  • Notunterkünfte
  • Pik As*
  • Pottkieker
  • Spielhäuser
  • Winternotprogramm*

Die mit dem * gekennzeichneten Einrichtungen sind Hilfseinrichtungen (Quelle: Hamburger Tafel)

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 Tafeln in Deutschland: Ein landesweites Netzwerk der Solidarität

Die Hamburger Tafel ist Teil eines bundesweiten Netzwerks von 975 Tafeln in Deutschland. Die erste Tafel wurde 1993 in Berlin gegründet, und seitdem hat sich die Zahl kontinuierlich erhöht, um den wachsenden Bedarf zu decken. Tafeln gibt es in nahezu jedem Bundesland, wobei die Verteilung variiert – beispielsweise gibt es in Hessen 58 Tafeln. Diese Organisationen arbeiten unabhängig voneinander, verfolgen jedoch das gemeinsame Ziel, Armut zu bekämpfen und Lebensmittelverschwendung zu vermeiden.

Eine erschütternde Realität in einer wohlhabenden Stadt
Es ist erschütternd, dass in einer so wohlhabenden Stadt wie Hamburg, die eine der höchsten Millionärsdichten Deutschlands aufweist, ein erheblicher Teil der Bevölkerung in Armut lebt (Szene Hamburg).

Trotz des wirtschaftlichen Wohlstands hat sich die Armutsquote in Hamburg in den letzten Jahren besorgniserregend entwickelt. Laut dem Paritätischen Armutsbericht 2024 stieg die Armutsquote in Hamburg auf 19,5 Prozent, was nach Bremen und Nordrhein-Westfalen der dritthöchste Wert in Deutschland ist (Der Paritätische).

Politische Verantwortung und Handlungsbedarf
Diese Entwicklung wirft Fragen zur Wirksamkeit der politischen Maßnahmen zur Armutsbekämpfung auf. Trotz verschiedener Initiativen scheint es, als ob die bestehenden Strategien nicht ausreichen, um die soziale Ungleichheit effektiv zu reduzieren. Es bedarf einer intensiveren Auseinandersetzung mit den Ursachen der Armut und der Entwicklung nachhaltiger Lösungen, um die Lebensbedingungen der betroffenen Menschen zu verbessern.

Eine unverzichtbare Hilfe für die Gesellschaft
Die Hamburger Tafel zeigt, wie wichtig ehrenamtliches Engagement und Solidarität in der Gesellschaft sind. Mit ihrer Arbeit leistet sie nicht nur einen Beitrag zur Linderung der Armut, sondern fördert auch ein nachhaltiges Umdenken im Umgang mit Lebensmitteln. Dank des Engagements zahlreicher Unterstützer bleibt die Hamburger Tafel ein unverzichtbarer Bestandteil der sozialen Infrastruktur in Hamburg.

Weitere Informationen und Möglichkeiten der Unterstützung finden Sie auf der offiziellen Webseite der Hamburger Tafel (hk).