Dresden – Gesundheit: Broschüre „Sucht erkennen“ mehrsprachig erschienen

Hilfsangebote für Angehörige und Freunde suchtkranker Menschen.

Mittelrhein-Tageblatt - Deutsches Tageblatt - News - Dresden - Dresden (SN) – Alkohol, Medikamente, Medienkonsum – eine Sucht kann in vielerlei Gestalt auftreten. Doch nicht nur der Süchtige selbst – auch Angehörige, Freunde oder nahestehende Personen sind betroffen. Oftmals fühlen sie sich hilflos, überfordert und haben Angst. In dieser Situation will die Broschüre „Sucht erkennen – Für Angehörige und Freunde suchtkranker Menschen“ unterstützen. Das Gesundheitsamt hält die überarbeitete zwölfseitige Broschüre im Format DIN A5 in deutscher Sprache digital unter www.dresden.de/sucht (Downloads und Publikationen) bereit. In den Sprachen Englisch, Russisch, Arabisch, Farsi, Paschtu und Tigrinja erschien die Broschüre jeweils in einer Auflage von 1 000 Stück und ist ab sofort kostenlos in allen Dresdner Bürgerbüros, im Foyer des Rathauses am Dr.-Külz-Ring 19 und im Gesundheitsamt zu erhalten. Außerdem liegen die verschiedenen Sprachfassungen bei KISS, der Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfegruppen, Ehrlichstraße 3, und in den Dresdner Suchtberatungs- und Behandlungsstellen aus. Die fremdsprachigen Versionen richten sich an Menschen mit Migrationshintergrund und Geflüchtete. Um die Zielgruppe tatsächlich zu erreichen, überarbeitete das Gesundheitsamt mit Unterstützung der sozialen Einrichtung SPIKE Dresden die mehrsprachigen Ausgaben inhaltlich unter kultursensiblen Aspekten.

Die Broschüre richtet sich in jeder Sprachversion bewusst an das Umfeld Suchtkranker, greift die häufigsten Fragen auf und zeigt weiterführende Hilfsangebote in Dresden. „Oft stecken Familienmitglieder oder nahe Bekannte in der Zwickmühle“, benennt Dr. Kristin Ferse, Koordinatorin Suchthilfe und Suchtprävention der Stadt das Problem und begründet weiter: „Als Verwandte, Freunde, Arbeitskollegen oder Bekannte merken diese Personen Veränderungen vielleicht früher als andere, aber sie sind zugleich unsicher, wie sie sich verhalten sollen. Abwarten oder aktiv werden? Ansprechen, aber wie? Helfen, ohne zu bevormunden? Diese und ähnliche Gedanken kommen unweigerlich. Wir wollen dies aufgreifen und dazu ermutigen, sich Rat und Hilfe zu holen. Für geflüchtete Menschen ist darüber hinaus wichtig, dass keinerlei Informationen an Polizei, an Arbeitgeber oder an Krankenkassen weitergegeben werden. Dass der Besuch einer Suchtberatungsstelle freiwillig und kostenlos ist, medizinische Hilfe vermittelt wird und Dolmetscher zur Verfügung gestellt werden können. Die Beratung erfolgt unabhängig davon, ob die konsumierten Substanzen legal oder illegal sind.“

Rund 13 Prozent derer, die eine Dresdner Suchtberatungs- und Behandlungsstelle aufsuchen, sind Angehörige, die sich Sorgen um nahe Verwandte machen und belastet fühlen. In der Dresdner Selbsthilfegruppen-Landschaft zum Thema Sucht machen die Angehörigen-Gruppen rund 17 Prozent aus. Dies zeigt, dass Sucht nicht nur den Einzelnen, sondern auch sein Umfeld betrifft.

Weitere Informationen:
www.dresden.de/sucht
www.spikedresden.de

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Landeshauptstadt Dresden
Amt für Presse-, Öffentlichkeitsarbeit und Protokoll

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