Verstärkte Quarantäne-Kontrollen, bessere Kontaktnachverfolgung, mehr Beratung für Pflegeeinrichtungen.
Dresden (SN) – Das Dresdner Gesundheitsamt wurde personell massiv aufgestockt. Seit Mitte Januar sind nunmehr insgesamt fast 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Corona-Aufgaben beschäftigt. Zum Vergleich: Vor der Pandemie arbeiteten im Infektionsschutz gerade einmal zehn Personen. Zu den helfenden Händen gehört Personal aus der Kernbelegschaft des Gesundheitsamtes, das sonst mit anderen Aufgaben betraut ist. Außerdem sind Beschäftigte aus anderen Ämtern der Stadtverwaltung dabei, Landes- und Bundesbedienstete, Angehörige der Bundeswehr sowie Studierende der Hochschule Meißen (FH).
„Wir sind sehr dankbar für diese Unterstützung“, so Dr. Frank Bauer, Leiter des Gesundheitsamtes. „Die Personalsituation ist ein sehr dynamischer Prozess. Wir haben die Kolleginnen und Kollegen geschult und den neuen Teams zugeordnet. Diese beschäftigen sich u. a. schwerpunktmäßig mit der Kontaktnachverfolgung, dem Erstellen von Bescheiden, der Beantwortung von Anfragen oder mit Ausbrüchen in Alten- und Pflegeheimen, Gemeinschaftseinrichtungen oder sonstigen Unterkünften. Wir können jetzt sagen, dass wir wesentlich schneller reagieren. Aber natürlich arbeiten wir mit dem erhöhten Personalstand auch Altlasten aus der Zeit auf, als die Zahlen exponentiell anwuchsen. Es kann also durchaus sein, dass Betroffene vom November und Dezember noch einen Bescheid erhalten, den sie als Nachweis für den Arbeitgeber benötigen. Die Verzögerung tut uns leid. Wir können hier nur das Verständnis einwerben.“
Allein 140 Personen konzentrieren sich auf die Kontaktnachverfolgung in privaten Haushalten. Damit wird der Schlüssel, der fünf Mitarbeiter pro 20.000 Einwohner empfiehlt, vonseiten der Landeshauptstadt Dresden jetzt erfüllt. „Wir versprechen uns davon,“ so Dr. Bauer, „infizierte Personen und Kontaktpersonen wieder zügiger zu erreichen und damit effizienter die Infektionsketten zu durchbrechen.“
Ergänzt wird diese Arbeit durch Kontrollen, die das Ordnungsamt in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt durchführt. Aktuell sind mehrere mobile Teams täglich unterwegs, die neben den hier auftretenden Fällen auch verstärkt Rückreisende aus den Gebieten Großbritannien und Südafrika aufsuchen und sich von der Einhaltung der Quarantäneauflagen überzeugen. Bei Missachtung kann ein Bußgeld von bis zu 25.000 Euro fällig werden.
Neu ist auch das kostenfreie Angebot der Hygieneberatung für stationäre Pflegeeinrichtungen in Dresden. Zu dem Leistungsspektrum gehören die Vor-Ort-Begehung mit Überprüfung des gegenwärtigen Standes, von internen Unterlagen und Plänen – insbesondere zu SARS-CoV-2 – die Protokollierung der kritischen Punkte, die Unterbreitung von Verbesserungsvorschlägen zum Management unter Berücksichtigung der gesetzlichen Grundlagen nach Infektionsschutzgesetz und Lebensmittelrecht sowie die Belehrung der Mitarbeiterschaft vor Ort. Für die eintägige, kostenfreie Begehung kann ein Termin unter gesundheitsamt@dresden.de oder telefonisch unter 0351-4885358 vereinbart werden.
weitere Informationen:
www.dresden.de/corona
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