Mainz – Es gilt: Rücksicht nehmen! Hoher Nutzungsdruck auf Flächen am Strom – Freizeitverhalten überschreitet derzeit Grenzen

Nachrichten-aus-Mainz-am-Rhein-RLP-Mainz – (rap) Der Aufenthalt im Freien und Begegnungen unter Freunden haben über einen langen Zeitraum aufgrund der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie schmerzliche Einschränkungen erfahren.

Dies hat mit den stufenweise erfolgten Lockerungen der Kontaktbeschränkungen naturgemäß dazu geführt, dass die Menschen in hohem Maße die Freibereiche – gerade auch am Rheinufer – aufsuchen, um den Rest des Sommers auch am Strom mit Bekannten und Freunden zu genießen.

„Dass es einen großen Nachholbedarf an gemeinsamem Erleben, nach Begegnung und Aufenthalt im Freien gibt, ist absolut verständlich und nachvollziehbar: Mainz ist die Stadt der Lebensfreude und des Miteinanders. Aktuell erleben wir jedoch an manchen Stellen des Stadtgebietes zugleich ein Überschreiten roter Linien. Dies muss einem Sorge machen. Und dabei stellen wir nicht nur auf die derzeit wieder spürbar steigende Gefahr von Neuinfektionen durch Covid-19 ab. Wir beobachten auch, dass das Stillen des Erlebnishungers auf dem Rücken von Anwohnerinnen und Anwohnern entlang des gesamten Rheinufers geschieht.

Richtig ist: Der Rhein und sein Ufer gehört allen. Richtig ist aber auch: Spielregeln und Grenzen sind zu akzeptieren und der Bogen darf nicht überspannt werden, wie dies teils schon durch Lärm und Müll geschehen ist“, skizziert Oberbürgermeister Michael Ebling die aktuell schwierige Gratwanderung zwischen dem Verständnis für die Interessen der Menschen und den ebenfalls berechtigten Anwohnerinteressen.

„Rücksichtnahme als Gebot der späten Stunde
An der Rheinschiene, insbesondere am Winterhafen, finden derzeit täglich – und in gravierendem Maße besonders an den Wochenenden – Ansammlungen großer Menschenmengen bis tief in die Nacht statt, die – gepaart mit Alkoholkonsum – selbstredend nicht frei von Lärmbelastungen ablaufen. Dies führt zu Beschwerden von Anwohnerinnen und Anwohnern ganzer Wohnareale – vom Winterhafen über Ufer- oder Taunusstraße bis hin zum Zollhafengebiet, die sich dauerhaft und gravierend in ihrer Nachtruhe gestört fühlen.

Ebling: „Dem Bedürfnis nach Zerstreuung nach langen Monaten der Entbehrungen steht das Recht auf Nachtruhe gegenüber – wir dürfen allesamt als Zivilgesellschaft die Anwohner am Rhein nicht überfordern – Rücksichtnahme ist das Gebot der späten Stunde!“

Die Stadt Mainz hat sich daher in enger Abstimmung mit der Polizei, die ebenso wie das städtische Ordnungsamt regelmäßig vor Ort mit hohem Personaleinsatz präsent ist, entschlossen, dem Aufenthalt am Winterhafen ein „deutlich früheres Ende zu setzen“, so Ebling. „Der Rhein lädt ein. Diesen Genuss wollen wir niemandem nehmen. An der Rheinfront wohnen aber auch viele Menschen mit ihren Familien, die ein Anrecht auf ein Abebben der Feierlichkeiten am Ufer ab einem verlässlichen Zeitpunkt haben.“

Beleuchtungspunkte und Durchsage
Daher werden ab dem kommenden Wochenende, neben der bereits an den letzten Wochenenden erhöhten Präsenz von Polizei und Ordnungsamt, flankierende Maßnahmen am Winterhafen ergriffen: Im Umfeld des Winterhafens werden um Mitternacht in ausgewählten Bereichen Beleuchtungspunkte platziert und mit hoher Leuchtkraft eingeschaltet. Es geht – wie man dies aus Festzelten und Diskotheken kennt – quasi „das Licht an“: „Dadurch sollen die Menschen zu einem für hoffentlich beide Seiten verständnisvollen Zeitpunkt zum Gehen bewegt werden. Nur mit gegenseitiger Rücksichtnahme funktioniert das Miteinander in einer so lebendigen Stadt wie Mainz“, erklärt Ordnungsdezernentin Manuela Matz.
„Das Signal lautet: Feiern und Entspannen am Rheinufer ist in Ordnung, muss aber zu einem mitternächtlichen Zeitpunkt ein Ende finden zum Schutz der dort Wohnenden. Sollte sich die Partymeile aufgrund der Begleitumstände an einen anderen Sektor des Rheinufers verlagern, werden wir flexible Antworten bereithalten.“

Daher werde die – durch das THW gestellte – Beleuchtung ab Mitternacht zum Einsatz kommen, verbunden mit einer Durchsage, das Gelände zum Schutz der Nachtruhe zu verlassen.

Herausgeber:
Stadtverwaltung Mainz
Pressestelle | Kommunikation (Hauptamt)
Marc André Glöckner, Abteilungsleiter und Pressesprecher der Stadt Mainz
Stadthaus ‚Große Bleiche‘ (Große Bleiche 46/Löwenhofstr. 1)
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