Pirmasens – Festival Euroclassic: Eichendorff-Liederabend mit Benjamin Appl

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Nach Banklehre und BWL-Studium hat sich Benjamin Appl für seine große Leidenschaft, die Musik entschieden. Am 30. Oktober ist der Regensburger Bariton mit einem Liederabend in Pirmasens zu Gast. (Foto: Falk Kastell)

Pirmasens – Beim grenzüberschreitenden Musikfestival Euroclassic nehmen Nachwuchskünstler seit jeher einen hohen Stellenwert ein. Mit dem Bariton Benjamin Appl ist am Sonntag, 30. Oktober, eines der größten Sängertalente der Gegenwart in der Pirmasenser Festhalle zu Gast. Bei einem Liederabend präsentiert der junge Regensburger Vertonungen von Eichendorff-Gedichten von Robert Schumann. Am Klavier wird Appl von Pavel Kolesnikov begleitet.

Die Tradition der Liederabende liegen Appl, Jahrgang 1982, ganz besonders am Herzen. Das dürfte nicht zuletzt auch an dem großen Einfluss des berühmten Liedsängers Dietrich Fischer-Dieskau liegen, bei dem der junge Bariton einige Zeit Gesangsunterricht bekommen hat. Auch mit dem renommierten Lied-Pianisten Graham Johnson, einem weiteren Förderer, dem er ebenfalls viel verdankt, verbindet er eine besondere Vorliebe für den Liedgesang. Die Nähe zum Text und ein möglichst natürlicher und frischer Zugang zur Musik sind Benjamin Appl dabei besonders wichtig.

Bei dem Liederabend in der Festhalle, der um 18 Uhr beginnt, können sich die Zuhörer auf Vertonung von Eichendorff-Gedichten von Robert Schumann aus dem Liederkreis Opus 39 freuen. Außerdem sind Werke von Felix Medelssohn-Bartholdy, Johannes Brahms, Hans Pfitzner und Hugo Wolf zu hören.

Bei seinem Auftritt in Pirmasens wird Benjamin Appl von dem in London lebenden, ebenfalls noch jungen Pianisten Pavel Kolesnikov sein. Der „BBC New Generation Artist“ kann auf Konzertauftritte in der Carnegie Hall, im Berliner Konzerthaus, Louvre Paris und dem Sploteo Festival zurückblicken. Im laufenden Jahr ist Kolesnikov bei Konzerten in Kanada, Australien, Deutschland, England, Frankreich und Belgien zu hören. www.festival-euroclassic.eu

Auf einen Blick: Am Sonntag, 30. Oktober, steht im Rahmen des grenzüberschreitenden Musikfestivals Euroclassic ein Liederabend mit Bariton Benjamin Appl und Pavel Kolesnikov (Klavier) in der Pirmasenser Festhalle auf dem Spielplan. Das Konzert beginnt um 18 Uhr. Tickets kosten 14, ermäßigt sieben Euro. Eintrittskarten gibt es im Vorverkauf beim Kulturamt im Rathaus am Exerzierplatz. Telefon: 06331/842352; E-Mail: kartenverkauf@pirmasens.de .

Zur Person: „Er ist der Spitzenreiter der neuen Generation der Liedersänger“ urteilte kürzlich das „British Gramophone Magazine“. Die Auftritte des jungen Baritons Benjamin Appl bei Liederabenden, Konzerten und in der Oper werden gleichermaßen von Publikum und Kritik gefeiert.

Objektiviert werden diese Einschätzungen durch die bedeutenden Auszeichnungen, die dem Sänger in der jüngeren Vergangenheit zu teil wurden: Im Herbst 2014 kürte die BBC Benjamin Appl als „New Generation Artist“ von 2014 bis 2016. In der Saison 2015/16 singt er in der Reihe „ECHO Rising Stars“ Liederabende in Europas wichtigsten Konzertsälen wie dem Concertgebouw Amsterdam, dem Wiener Konzerthaus, der Philharmonie Paris und dem Barbican Centre London. In Deutschland waren die Laeiszhalle Hamburg, das Konzerthaus Dortmund, die Kölner Philharmonie und das Festspielhaus Baden Baden vertreten. Von der Wigmore Hall wurde er als Wigmore Hall Emerging Talent ausgewählt. Und Sony Classical hat soeben einen Exklusiv-Vertrag mit Benjamin Appl unterzeichnet.

Seine erste Stimmbildung erhielt er bei den Regensburger Domspatzen. Neben einem erfolgreichen Betriebswirtschaftsstudium schloss Benjamin Appl seine Gesangsstudien an der Hochschule für Musik und Theater München sowie der Guildhall School of Music & Drama in London bei Edith Wiens und Rudolf Piernay mit Auszeichnung ab. Wesentlich beeinflusst wurde er von der Legende des Lied-Gesangs Dietrich Fischer-Dieskau, dessen letzter Privatschüler er bis zu seinem Tode 2012 war.

Zu Benjamin Appls jüngeren Opernengagements zählen Conte in Mozart’s Le Nozze di Figaro in London, die Titelrolle in Britten’s Owen Wingrave in Banff, Aeneas in Purcell’s Dido and Aeneas beim Aldeburgh und Brighton Festival, Schaunard in Puccini’s La Bohème mit dem Münchner Rundfunkorchester und Baron Tusenbach in Eötvös’ Tri Sestri im Münchner Prinzregententheater und an der Berliner Staatsoper Unter den Linden. Im Sommer 2014 sang er die Rolle des Leo in Gander’s Das Leben am Rande der Milchstraße bei den Bregenzer Festspielen. Er arbeitete mit Dirigenten wie Marin Alsop, Christian Curnyn, Johannes Debus, Ed Gardner, Michael Hofstetter, Bernard Labadie, Paul McCreesh, Roger Norrington, Christoph Poppen und Ulf Schirmer.

Als Konzertsolist ist der junge Bariton unter anderem mit der Akademie für Alte Musik Berlin, dem Orchestra of the Age of Enlightenment, dem Bach Collegium Stuttgart, dem Gabrieli Players & Consort, den BBC Orchestern sowie den Nürnberger Symphonikern aufgetreten. Bei den BBC Proms gab er mit Brahms’ Triumphlied sein Debut in der Royal Albert Hall im September 2015. Nur fünf Tage später kehrte er dorthin mit Orff’s Carmina Burana zurück. Zu seinem Oratorien-Repertoire gehören Werke wie Bachs Magnificat, Johannespassion, Matthäuspassion und Weihnachtsoratorium, Brahms’ Ein deutsches Requiem, Händels Der Messias, Haydns Die Schöpfung und Brittens War Requiem. Bei einem Konzert in der Sommerresidenz des Papstes sang Benjamin Appl 2012 für Papst Benedikt XVI. Psalmvertonungen.

Seit Abschluss seines Studiums ist Benjamin Appl regelmäßig in den großen Konzerthäusern wie der Carnegie Hall, der Wigmore Hall und bei der Schubertiade in Schwarzenberg und Hohenems in Liederabenden zu erleben. Darüber hinaus erhält der deutsche Bariton Einladungen zu vielen internationalen Musikfestivals, wie dem Heidelberger Frühling, Rheingau Musikfestival, Klavierfestival Ruhr, Ravinia Festival Chicago, Oxford Lieder Festival und ist dabei in Begleitung namhafter Pianisten wie Graham Johnson, Malcolm Martineau, Helmut Deutsch und Martin Stadtfeld zu hören. Benjamin Appl wurde für sein künstlerisches Schaffen mit zahlreichen Preisen und Stipendien geehrt, so erhielt er 2012 zum Beispiel den Schubert-Preis der Deutschen Schubert Gesellschaft. Seine Diskographie umfasst neben zahlreichen Rundfunkmitschnitten auch Lied-Aufnahmen von Mendelssohn und Schumann mit Malcolm Martineau und Duetten mit Ann Murray sowie einen Live-Mitschnitt für Wigmore Hall Live eines Schubert-Liederabends mit Graham Johnson. Im April 2016 erschien die jüngste CD mit James Baillieu: „Stunden, Tage, Ewigkeiten“ mit Liedern zu Texten von Heinrich Heine.

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Text: Stadt Pirmasens