Simmern im Hunsrück – Die Erneuerbare Stromproduktion nähert sich der 300%-Marke

suedwest-news-aktuell-simmern-im-hunsrueckSimmern im Hunsrück – Erneuerbare Stromproduktion: Auf den Tag genau fünf Jahre, nachdem der Kreistag das Klimaschutzkonzept einstimmig beschlossen hatte, berichtete der Klimaschutzmanager Frank-Michael Uhle vor dem Kreisparlament über den aktuellen Sachstand mit folgendem ersten Schwerpunkt:

Die Fortschreibung des Energiesteckbriefes hat ergeben, dass im Jahr 2015 bereits bilanziell 274% des Gesamtstrombedarfs im Kreis dezentral und erneuerbar erzeugt wurden. Unter Berücksichtigung der in diesem Jahr noch zugebauten, genehmigten und im Bau befindlichen 16 Windkraftanlagen wird die Bilanz im Jahr 2017 voraussichtlich auf rund 300% ansteigen.

Damit werden die Ausbauprognosen aus dem Jahr 2011 exakt erreicht. Erfreulich ist, dass dieses Ziel im Wesentlichen mittels 268 Windrädern erzielt wird und somit mit 64 Rädern weniger, als noch vor fünf Jahren prognostiziert. Ursachen hierfür:

26 Windräder der ersten Generation (nach 1995 errichtet) sind bereits „repowert“, das bedeutet durch weniger, aber wesentlich leistungsstärkere Anlagen ersetzt. Dank „Repowering“ steigt der Stromertrag je Rad um das Sechsfache. Während in den vergangenen Jahren überwiegend Räder der 2 MW-Klasse errichtet wurden, werden in den vergangenen Jahren fast ausschließlich Räder der 3 MW-Klasse, sogenannte Schwachwindturbinen, gebaut. Hierdurch steigen die Volllaststunden von 1.700 auf 2.500 Stunden und mehr, wie die Ist-Werte aus dem Jahr 2015 belegen. Außerdem wurden mittlerweile Anträge für 146 Räder abgelehnt bzw. wegen geringer Aussicht auf Genehmigungsfähigkeit zurückgezogen.

„Ich freue mich, dass wir unsere ambitionierten Klimaschutzziele mit deutlich weniger Windkraftanlagen erreichen, als noch vor einigen Jahren von vielen befürchtet und auch keine weiteren Flächen für Windkraft im Kreis ausgewiesen werden. In der Bevölkerung war oft von 400 Windrädern im Kreisgebiet die Rede. Ich bin erleichtert, dass nun zeitnah mit deutlich unter 300 Rädern der Höhepunkt des Ausbaus erreicht sein wird“, führt Landrat Dr. Marlon Bröhr hierzu aus.

Frank-Michael Uhle betonte, dass ihn insbesondere der hohe Ausbaugrad der Photovoltaik freut. 4.182 Anlagen produzierten im vergangenen Jahr bereits 16,7% des Strombedarfs – somit fast dreimal so viel wie im Bundesdurchschnitt. Der Gesamtstrombezug ist seit dem Jahr 2010, trotz florierender Wirtschaft, um 20 Millionen kWh gesunken, was mit einer finanziellen Entlastung der Bürger und Betriebe in Höhe von 6 Millionen Euro verbunden ist. „Unsere Kampagnen zur Energieeinsparung und Eigenstromerzeugung tragen erste Früchte“, freut sich Uhle, der im kommenden Jahr dieses Thema weiter forcieren möchte.

Weitere Berichte über die aktuelle Klimabilanz und die Beteiligung des Rhein-Hunsrück-Kreises am Projekt „Designetz“ folgen.

Der aktuelle Energiesteckbrief, die Grobabschätzung der regionalen Wertschöpfung, die aktuelle Klimabilanz sowie Informationen zu „Designetz“ stehen zum Download bereit unter: www.kreis-sim.de/klimaschutz

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Text: Doris Becker
Kreisverwaltung Rhein-Hunsrück-Kreis
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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