Insolvenz We-Flytour GmbH – Die nächste Hiobsbotschaft erschüttert die Reisebranche: Die Heilbronner We-Flytour GmbH, ein noch junges Unternehmen, das erst im September 2023 gegründet wurde, meldete am 27. November 2024 Insolvenz an. Grund für den raschen Zusammenbruch ist laut Unternehmensangaben der Rückzug des Kreditkartendienstleisters Get Net, der die Zahlungsabwicklung für das Unternehmen blockierte. Diese Entscheidung führte zu massiven finanziellen Engpässen und letztlich zur Zahlungsunfähigkeit.
1.500 Reisende betroffen
Von der Insolvenz betroffen sind rund 1.500 Urlauber, die sich aktuell in Ägypten und der Türkei aufhalten. Hinzu kommen zahlreiche Kunden, deren geplante Reisen bis zum 10. Dezember 2024 abgesagt wurden. Der Deutsche Reisesicherungsfonds (DRSF) hat die Aufgabe übernommen, die Heimreisen sowie gegebenenfalls die Fortsetzung der Reisen zu garantieren. Betroffene werden gebeten, sich direkt an den DRSF zu wenden.
Ein schwerer Schlag für die Reisebranche
We-Flytour hatte sich auf Pauschalreisen spezialisiert und war besonders auf Reisen in beliebte Urlaubsregionen wie die Türkei und Ägypten fokussiert. Das Geschäftsmodell zielte darauf ab, mit günstigen Preisen eine Alternative zu etablierten Anbietern wie TUI oder FTI zu schaffen. Doch die bereits angespannte wirtschaftliche Lage in der Reisebranche machte es dem jungen Unternehmen schwer, sich am Markt zu etablieren.
Die Pleite von FTI als Vorbote
Bereits im Juni 2024 hatte Europas drittgrößter Reiseveranstalter, die FTI Group, Insolvenz angemeldet. Die Pleite des Münchner Unternehmens hatte tausende Urlauber weltweit betroffen und die Herausforderungen der Branche in den Fokus gerückt. Dass nun ein weiteres Unternehmen scheitert, zeigt, wie prekär die Lage in der Reisebranche weiterhin ist.
Banken ziehen sich zurück – Kunden tragen die Last
Insider berichten, dass der plötzliche Rückzug des Kreditkartendienstleisters Get Net ein entscheidender Faktor für die Insolvenz war. Solche Entscheidungen werfen Fragen auf: Wie sicher ist das Geld der Kunden, wenn Zahlungsdienstleister den Support einstellen? Der Vertrauensverlust in die Branche wächst, und Kunden könnten in Zukunft noch skeptischer gegenüber neuen oder kleineren Anbietern werden.
Was können betroffene Reisende tun?
Der DRSF steht Reisenden als zentrale Anlaufstelle zur Verfügung. Wer bereits Zahlungen geleistet hat, sollte die Quittungen und Buchungsbestätigungen bereithalten, um Entschädigungen oder die Organisation der Rückreise zu klären. Kunden sollten außerdem prüfen, ob sie durch die Insolvenzversicherung abgesichert sind.
Fazit zur Insolvenz We-Flytour GmbH: Eine Branche in der Krise
Die Insolvenz von We-Flytour zeigt, dass selbst ambitionierte Unternehmen in der aktuellen Situation kaum Fuß fassen können. Die Reisebranche, die bereits von Pandemie-Auswirkungen und geopolitischen Spannungen geprägt ist, bleibt anfällig. Für Verbraucher wird es umso wichtiger, sich bei der Buchung über Sicherheiten und Anbieter zu informieren.
Die Frage bleibt, wie viele weitere Unternehmen der Branche diesen Entwicklungen standhalten können – oder ob die nächste Pleite schon bevorsteht (hk).