Trier – Höhere Sozialquote nur ein Baustein für Entspannung auf dem Wohnungsmarkt

Nachrichten-aus-der-Moselstadt-TrierTrier – (pe) Um den dringend in Trier benötigten günstigen Wohnraum zu schaffen, ist die von der SPD geforderte Erhöhung des Anteils sozial geförderter Wohnungen von 25 auf 33 Prozent bei neuen Bebauungsplänen im Stadtgebiet zwar hilfreich, kann aber die Probleme allein nicht lösen. Diese Einschätzung äußerten mehrere Experten von Bauträgern und Wohnungsbaugesellschaften bei einer Anhörung des Bau- und des Sozialdezernatsausschusses. Als Hürden wurden unter anderem die knappen und immer teureren Grundstücke genannt sowie stark gestiegene Baupreise.

Bei der Anhörung, die auf einen SPD- Stadtratsantrag im August 2018 zurückgeht, präsentierte Gabi Schmitt (Amt für Soziales und Wohnen) aktuelle Zahlen. Derzeit gibt es in Trier 3882 Wohnungen mit Sozialbindung. Bis Ende 2021 verlieren 1041 diesen Status. Allein deswegen sei die Förderung neuer Immobilien im Sozialen Wohnungsbau immens wichtig. Eine zentrale Rolle spielen die Angebote der Investitions- und Strukturbank (ISB) des Landes. Die seit einiger Zeit deutlich verbesserten Konditionen zeigen Wirkung: Zwischen 2015 und 2018 wurden in Trier 376 neue Wohneinheiten gefördert. Zum 1. April trat eine weitere Verbesserung der Förderbedingungen in Kraft.

Die ISB-Angebote erhielten bei der Anhörung unter der Leitung von Bürgermeisterin Elvira Garbes und Baudezernent Andreas Ludwig gute Noten von den Experten der Bauträger und Wohnungsbaugesellschaften. Vertreten waren die vor allem auf der Weismark aktive Aachener Siedlungs- und Wohnbaugesellschaft, die Immprinzip GmbH, die ein Projekt mit sozial geförderten und frei finanzierten Wohnungen in Trier-Süd realisiert, der derzeit vor allem mit Projekten in Trier-Nord vertretene Bauträger IFA, die Eifel Haus GmbH (unter anderem Klostergarten Olewig) und die EGP, die vor allem in Castelnau Projekte umsetzt. Zu Wort kamen außerdem die GBT, die Wogebe aus Trier-Nord und die Firma Samok-Bau aus Konz, deren Schwerpunkte vor allem bei der Verwaltung von Bestandsimmobilien liegen. Die soziale Situation der Bewohner sowie der Mitarbeiter der Baubrache stand im Mittelpunkt der Stellungnahme des DGB.

Unterschiedliche Einschätzungen gab es zu der Frage, ob die Bauträger die 33prozentige Sozialquote, wie von der SPD gefordert, in einem Projekt umsetzen müssen oder eine Verteilung auf mehrere Vorhaben möglich sein soll. Vertreter mehrerer Bauträger monierten außerdem die aus ihrer Sicht manchmal zu langen und komplizierten Genehmigungsverfahren, die ein weiterer Preistreiber bei ohnehin teuren Projekten seien. Mehrfach wurde außerdem gefordert, die Vorgaben für Barrierefreiheit bei Neubauten präziser zu fassen, um die Planungssicherheit für die Wohnungen zu erhöhen. An der Anhörung beteiligten sich auch zahlreiche Stadtratsmitglieder. Sie bringen nun die Ergebnisse der Debatte in den Meinungsbildungsprozess in ihren Fraktionen ein, ehe der Stadtrat erneut über den SPD-Antrag diskutiert.

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Presseamt Trier