Historische Ereignisse am 24. Mai – Ein Rückblick in der Geschichte
Heute ist der 24. Mai. Ein Blick in die Vergangenheit offenbart bemerkenswerte Ereignisse, die an diesem Tag die Welt veränderten. Besonders bedeutsam ist dabei die Verkündung des Grundgesetzes im Jahr 1949 – der Gründungsakt der Bundesrepublik Deutschland, der bis heute das Rückgrat unserer Demokratie bildet. Doch auch andere Meilensteine aus Geschichte, Wissenschaft und Gesellschaft verdienen Beachtung.
1725 – Doppelleben eines Unterweltbosses endet am Galgen
In London wird Jonathan Wild hingerichtet, einer der berüchtigtsten Kriminellen seiner Zeit. Wild spielte ein perfides Doppelspiel: Öffentlich gab er sich als Verbrechensbekämpfer, doch hinter den Kulissen führte er eine eigene Diebesbande an. Als seine Machenschaften aufflogen, verurteilte ihn ein britisches Gericht wegen Erpressung und Diebstahl. Der „Herr der Unterwelt“ endete am Galgen von Tyburn – ein symbolträchtiges Ende eines Mannes, der lange das Gesetz manipuliert hatte.
1868 – Deutsche Nordpolarexpedition nimmt Kurs auf das Ungewisse
In Bergen, Norwegen, läuft die Grönland aus dem Hafen aus. An Bord befindet sich die erste Deutsche Nordpolar-Expedition unter der Leitung von Kapitän Carl Koldewey. Ziel der Forscher: wissenschaftliche Erkenntnisse im hohen Norden gewinnen und Neuland erkunden. Diese Reise markiert den Beginn einer langen deutschen Tradition arktischer Forschung – und stellt einen mutigen Schritt in eine weitgehend unbekannte Welt dar.
1883 – Brooklyn Bridge: Ein technisches Wunderwerk wird eröffnet
Nach 14 Jahren Bauzeit wird die Brooklyn Bridge feierlich eröffnet. Sie verbindet die Stadtteile Manhattan und Brooklyn über den East River. 150.300 Menschen überqueren noch am ersten Tag die Brücke, darunter Emily Warren Roebling, die Ehefrau des schwer erkrankten Bauleiters. Sie spielte eine maßgebliche Rolle bei der Fertigstellung des Projekts – ein frühes Beispiel weiblicher Ingenieursleistung im Hintergrund eines historischen Bauwerks.
1930 – Der „Vampir von Düsseldorf“ wird gefasst
Die Düsseldorfer Polizei nimmt Peter Kürten fest. Der Serienmörder hatte mit einer Reihe grausamer Taten die Stadt in Angst und Schrecken versetzt. Seine Festnahme beendet eine monatelange Mordserie, deren Ausmaß erst nach seiner Verhaftung vollständig bekannt wird. Die mediale Berichterstattung um Kürten prägt später das öffentliche Bild des „Serienmörders“ als Phänomen der Moderne.
1949 – Das Grundgesetz tritt in Kraft
Nach der Verkündung am Vortag tritt das Grundgesetz am 24. Mai 1949 in Kraft – allerdings nur für die Trizone, das damalige Westdeutschland. Das Saarland war zu dieser Zeit noch ein französisches Protektorat und damit außen vor. Die neue Verfassung bildet das Fundament der jungen Bundesrepublik. Mit dem Grundgesetz beginnt ein neues Kapitel deutscher Nachkriegsgeschichte – geprägt von Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und der Absage an autoritäre Herrschaft.
1962 – Mercury-Atlas 7: Die USA schicken ihren zweiten Astronauten in die Erdumlaufbahn
Mit Scott Carpenter startet die NASA die Mission Mercury-Atlas 7 im Rahmen des Mercury-Programms. Carpenter umkreist die Erde dreimal und sammelt wertvolle Daten für das US-amerikanische Raumfahrtprogramm. Der Flug ist nicht nur ein technischer Meilenstein, sondern ein Symbol des Kalten Krieges – Amerika demonstriert seine Fähigkeiten im Wettlauf mit der Sowjetunion.
2002 – Russland und die USA unterzeichnen SORT
In Moskau unterzeichnen US-Präsident George W. Bush und sein russischer Amtskollege Wladimir Putin den Vertrag über die Reduzierung strategischer Offensivwaffen (SORT). Ziel ist es, die Zahl atomarer Sprengköpfe drastisch zu senken – ein symbolischer Schritt zur Entspannung der nuklearen Bedrohung. Dennoch bleibt der Vertrag in der Umsetzung vage und wird später von beiden Seiten kritisiert.
Jedes dieser Ereignisse hat seine eigene Bedeutung – von wissenschaftlichen Pionierleistungen über symbolträchtige Bauwerke bis hin zu politischen Wendepunkten. Der 24. Mai bleibt ein geschichtsträchtiger Tag, an dem sich zeigt, wie vielfältig unsere Vergangenheit ist.
Redaktion Mittelrhein Tageblatt