Feiertagsdebatte: Weg mit dem Feiertag? Jetzt soll Deutschland mehr schuften!

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Feiertage 2025 / Feiertagsdebatte: Weg mit dem Feiertag? Jetzt soll Deutschland mehr schuften – Die Debatte um die Streichung eines Feiertags zur Ankurbelung der deutschen Wirtschaft sorgt aktuell für heftige Diskussionen – in der Politik, bei Wirtschaftsverbänden und vor allem in der Bevölkerung. Doch was steckt wirklich hinter dem Vorschlag, die Deutschen künftig einen Tag mehr arbeiten zu lassen? Und ist das überhaupt gerecht – in einem Land, in dem die Zahl der gesetzlichen Feiertage je nach Bundesland deutlich variiert?

Feiertage: Ein Flickenteppich der Gerechtigkeit?

In Deutschland gibt es neun bundeseinheitliche Feiertage. Darüber hinaus herrscht ein föderales Durcheinander: Einige Bundesländer haben zusätzliche gesetzliche Feiertage, andere nicht. Hier die offizielle Übersicht der Feiertage 2025 nach Bundesland:

Natur Praxis Gesundheit durch die Kraft der Natur

Bundesland Anzahl gesetzlicher Feiertage 2025
Bayern 13 (teilweise 14, je nach Region)
Baden-Württemberg 12
Saarland 12
Sachsen 11 (inkl. Buß- und Bettag)
Nordrhein-Westfalen 11
Rheinland-Pfalz 11
Thüringen 11
Sachsen-Anhalt 11 (inkl. Weltfrauentag)
Brandenburg 11 (inkl. Reformationstag)
Mecklenburg-Vorpommern 11
Berlin 11 (inkl. Weltfrauentag)
Hessen 10
Niedersachsen 10
Schleswig-Holstein 10
Bremen 10
Hamburg 10

Hinweis: Einige Feiertage gelten nur in bestimmten Regionen (z. B. Mariä Himmelfahrt nur in katholischen Gemeinden Bayerns).

Diese Unterschiede sorgen seit Jahren für Unmut. Warum darf ein Bayer drei bis vier Tage mehr feiern als ein Hamburger – bei gleichem gesetzlichen Urlaubsanspruch?

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Wirtschaftskraft trotz Feiertagen – das Beispiel Bayern

Noch interessanter: Gerade die „feiertagsstärksten“ Bundesländer gehören zu den wirtschaftlich erfolgreichsten. Bayern trägt beispielsweise rund 18,4 % zum deutschen Bruttoinlandsprodukt (BIP) bei. Auch Baden-Württemberg steht wirtschaftlich hervorragend da. Das widerlegt die Annahme, dass viele Feiertage automatisch zu geringerer Wirtschaftsleistung führen.

Feiertage 2025: Ein Feiertag weniger – Milliarden mehr?

Trotzdem fordern Wirtschaftsexperten Veränderungen. Die Vorsitzende der „Wirtschaftsweisen“, Monika Schnitzer, brachte die Streichung eines Feiertags ins Spiel, um das Wirtschaftswachstum zu stärken. Laut Berechnungen des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) könnte ein zusätzlicher Arbeitstag bis zu 8,6 Milliarden Euro ins BIP spülen.

Doch Kritiker warnen: Der kurzfristige ökonomische Effekt werde überschätzt – der langfristige Verlust an Lebensqualität und Erholung sei hingegen spürbar. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) nennt die Idee schlicht „absurd“.

Bessere Lösung: Feiertags-Angleichung statt Streichung

Statt zu kürzen, sollte man eher angleichen. In Umfragen spricht sich fast die Hälfte der Deutschen für eine einheitliche Zahl an Feiertagen in allen Bundesländern aus – nicht weniger für alle, sondern mehr für die benachteiligten Regionen. Diese Lösung würde für mehr soziale Gerechtigkeit sorgen, ohne die wichtige Erholung der Arbeitnehmer infrage zu stellen.

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Fazit zur Feiertagsdebatte: Mehr Gerechtigkeit statt Symbolpolitik

Die aktuelle Debatte zeigt: Ein Feiertag ist mehr als nur ein freier Tag. Er steht für Erholung, Familie, Zusammenhalt – aber auch für politische Symbolkraft. Die Forderung nach einem Arbeitstag mehr mag ökonomisch reizvoll klingen – doch sie ist vor allem ein Angriff auf den sozialen Konsens.

Wer wirklich an die Leistungsfähigkeit der Gesellschaft glaubt, sollte auf faire Arbeitsbedingungen setzen – und auf eine bundesweit gerechte Feiertagsregelung (hk).

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