Heute, am 6. September 2024, blicken wir auf mehrere bedeutende historische Ereignisse zurück, die sich an diesem Tag in der Vergangenheit ereignet haben. Sie zeigen die Vielfalt und Tragweite geschichtlicher Momente, die die Welt in verschiedenster Weise geprägt haben.
1522: Die Rückkehr der Victoria
Am 6. September 1522 kehrte die Victoria, das letzte verbliebene Schiff der Expedition von Ferdinand Magellan, unter dem Kommando von Juan Sebastián Elcano nach Spanien zurück. Die Expedition, die ursprünglich von Magellan angeführt wurde, um eine westliche Route zu den Gewürzinseln zu finden, hatte weite Teile der Welt umsegelt und damit bewiesen, dass die Erde rund ist. Magellan selbst überlebte die Reise nicht, doch Elcano führte die Mission zu ihrem Abschluss und ging als erster Mensch in die Geschichte ein, der eine Weltumsegelung vollendete.
1780: Goethes „Wandrers Nachtlied – Ein Gleiches“
In einer Jagdhütte auf dem Kickelhahn bei Ilmenau in Thüringen schrieb Johann Wolfgang von Goethe am 6. September 1780 mit einem Bleistift an die Holzwand das Gedicht „Wandrers Nachtlied – Ein Gleiches“. Das Gedicht gehört zu den bekanntesten Werken des deutschen Dichters und fängt die Stimmung der Einsamkeit und Ruhe der Natur ein. Bis heute berührt es Menschen durch seine tiefe Schlichtheit und philosophische Tiefe.
1888: Gründung der Flensburger Brauerei
Am 6. September 1888 wurde die Flensburger Brauerei gegründet, die heute zu den bekanntesten deutschen Biermarken gehört. In den ersten Jahren war die Brauerei auf die Region Schleswig-Holstein konzentriert, doch im Laufe des 20. Jahrhunderts expandierte sie und wurde zu einem der bedeutendsten Akteure auf dem deutschen Biermarkt. Die „Plop“-Flaschen mit Bügelverschluss sind bis heute das Markenzeichen des Unternehmens.
1908: Gründung des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege
Durch eine Verordnung des Prinzregenten Luitpold von Bayern wurde am 6. September 1908 das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege als selbständige Behörde ins Leben gerufen. Diese Institution ist bis heute für den Schutz und die Erhaltung der zahlreichen Kulturgüter und Denkmäler in Bayern zuständig. Ihre Arbeit hat maßgeblich zur Bewahrung des kulturellen Erbes des Freistaats beigetragen.
1914: Beginn der Schlacht an den Masurischen Seen
Im Ersten Weltkrieg begann am 6. September 1914 die Schlacht an den Masurischen Seen. Diese Schlacht stellte einen Wendepunkt an der Ostfront dar, da es den deutschen Streitkräften gelang, die russischen Divisionen zum Rückzug aus Ostpreußen zu zwingen. Die Offensive war Teil einer Serie von Angriffen, die den Krieg im Osten Europas maßgeblich prägten.
1951: Eröffnung des wiederaufgebauten Schillertheaters in Berlin
Das Schillertheater in Berlin wurde am 6. September 1951 nach dem Wiederaufbau mit einer Aufführung von Friedrich Schillers Drama „Wilhelm Tell“ eröffnet. Das Theater war im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt worden und wurde in den Nachkriegsjahren zum kulturellen Zentrum der Stadt. Die Wiedereröffnung markierte den Beginn einer neuen Ära für die Berliner Kulturszene.
1953: CDU und CSU gewinnen Bundestagswahl
Am 6. September 1953 gewannen die CDU und CSU unter der Führung von Konrad Adenauer die Wahlen zum zweiten Deutschen Bundestag. Dieser Wahlsieg festigte Adenauers Position als Bundeskanzler und leitete eine Periode der Stabilität und des wirtschaftlichen Aufschwungs in der jungen Bundesrepublik ein. Adenauer prägte die westdeutsche Politik maßgeblich und ebnete den Weg für das „Wirtschaftswunder“.
1954: „La Strada“ bei den Filmfestspielen von Venedig
Federico Fellinis Film La Strada wurde am 6. September 1954 bei den Filmfestspielen von Venedig erstmals gezeigt. Mit Giulietta Masina in der Hauptrolle schuf Fellini ein zeitloses Meisterwerk, das die menschliche Existenz und das Schicksal auf eine poetische und berührende Weise darstellt. Der Film gilt bis heute als ein Klassiker des internationalen Kinos.
1970: Jimi Hendrix letztes Konzert
Am 6. September 1970 gab Jimi Hendrix auf dem Love-and-Peace-Festival auf der Ostseeinsel Fehmarn sein letztes offizielles Konzert. Wenige Tage später, am 18. September, starb Hendrix in London. Das Konzert gilt als historischer Moment in der Musikgeschichte, da es das Ende der Karriere eines der einflussreichsten Gitarristen der Rockgeschichte markiert. An diesem Tag hatte auch die Band Ton Steine Scherben ihren ersten Auftritt.
1978: Tod von Willy Peter Stoll und UNESCO-Erklärung des Mesa-Verde-Nationalparks
Der deutsche RAF-Terrorist Willy Peter Stoll wurde am 6. September 1978 von der Polizei erschossen. Stoll war ein gesuchter Terrorist und Mitglied der Rote Armee Fraktion (RAF), die in den 1970er Jahren durch zahlreiche Gewalttaten Deutschland in Atem hielt.
Am selben Tag wurde der Mesa-Verde-Nationalpark in Colorado zum Weltnaturerbe der UNESCO erklärt. Der Park ist bekannt für seine gut erhaltenen Felsbehausungen der Anasazi-Indianer und stellt ein bedeutendes archäologisches Erbe dar.
1986: Eröffnung des Museums Ludwig und der Philharmonie in Köln
In Köln wurde am 6. September 1986 das Museum Ludwig sowie die Kölner Philharmonie feierlich eröffnet. Beide Institutionen sind bis heute bedeutende Kultureinrichtungen der Stadt und beherbergen zahlreiche Kunstwerke sowie Musikaufführungen von internationalem Rang. Die Eröffnung war ein bedeutendes Ereignis in der Kulturszene Deutschlands.
1991: Leningrad wird wieder Sankt Petersburg
Am 6. September 1991 nahm die russische Stadt Leningrad ihren historischen Namen Sankt Petersburg wieder an. Dies geschah im Zuge der politischen Umwälzungen nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion und stellte eine symbolische Rückkehr zu den Wurzeln der Stadt dar, die von Zar Peter dem Großen im 18. Jahrhundert gegründet worden war.
1997: Beisetzung von Diana, Princess of Wales
Am 6. September 1997 nahmen etwa drei Millionen Menschen auf den Straßen Londons an der Beisetzungszeremonie von Diana, Princess of Wales, teil. Millionen weitere verfolgten die Übertragung im Fernsehen. Diana, die erste Ehefrau des britischen Thronfolgers Charles, war wenige Tage zuvor bei einem Autounfall in Paris ums Leben gekommen. Ihr Tod löste weltweit Trauer und Bestürzung aus.
2003: USA drängen auf Resolution gegen Iran
Am 6. September 2003 drängten die USA den Weltsicherheitsrat zu einer Resolution gegen den Iran wegen der Verletzung des Atomwaffensperrvertrages. Dies markierte einen weiteren Punkt in der Spannungsentwicklung zwischen dem Westen und dem Iran in Bezug auf das iranische Atomprogramm und die internationalen Bemühungen, eine Eskalation zu verhindern.
2007: Tod des Graupapageis Alex
Am 6. September 2007 starb der Graupapagei Alex, der durch seine außergewöhnlichen kognitiven Fähigkeiten bekannt wurde. Der Papagei konnte Objekte nach Form und Farbe sortieren und beherrschte sogar das Zählen bis sechs. Alex‘ Tod war ein Verlust für die Wissenschaft, da er neue Erkenntnisse über die Intelligenz von Tieren geliefert hatte.
2010: Prozess gegen Jörg Kachelmann beginnt
Am 6. September 2010 begann vor dem Landgericht Mannheim der Prozess gegen den Wettermoderator Jörg Kachelmann wegen besonders schwerer Vergewaltigung und gefährlicher Körperverletzung. Der Prozess erregte deutschlandweit großes Aufsehen und endete später mit einem Freispruch, hinterließ jedoch bleibende Diskussionen über die Rolle der Medien bei öffentlichen Gerichtsverfahren.
Diese historischen Ereignisse verdeutlichen, wie unterschiedlich und bedeutend die Geschehnisse an einem 6. September im Laufe der Jahrhunderte waren. Sie reichen von bahnbrechenden Entdeckungen und kulturellen Meilensteinen bis hin zu politischen Umbrüchen und persönlichen Schicksalen. Jeder dieser Momente hat seine Spuren in der Geschichte hinterlassen und zeigt, wie facettenreich unser globales Erbe ist.
Redaktion Mittelrhein Tageblatt