Historische Ereignisse am 31. Mai – Ein Rückblick in der Geschichte
Heute ist der 31. Mai. Der Blick zurück auf dieses Datum offenbart eine Vielzahl bewegender, prägender und bis heute nachwirkender Ereignisse. Besonders das Massaker von Tulsa im Jahr 1921, bei dem bis zu 300 afroamerikanische Bürgerinnen und Bürger brutal ermordet wurden, sticht als eines der dunkelsten Kapitel der US-Geschichte hervor – lange totgeschwiegen, erst spät aufgearbeitet. Doch auch in Europa, Deutschland und der Welt ereigneten sich an diesem Tag historische Wendepunkte, die wir heute würdigen.
1859 – Big Ben schlägt zum ersten Mal
Der wohl berühmteste Uhrturm der Welt, der Elizabeth Tower im Londoner Palace of Westminster, ließ erstmals den sogenannten Westminsterschlag erklingen. Fortan wurde Big Ben zu einem Symbol britischer Identität und Zeitmessung.
1868 – Abschaffung der Schuldhaft im Norddeutschen Bund
Ein bedeutender Fortschritt im deutschen Rechtssystem: Die Schuldhaft, bei der Menschen wegen unbezahlter Schulden eingesperrt werden konnten, wurde abgeschafft – ein Meilenstein im Schutz bürgerlicher Freiheitsrechte.
1879 – Werner Siemens stellt erste Elektrolok vor
Auf der Berliner Gewerbeausstellung präsentierte Werner von Siemens eine bahnbrechende Erfindung: Die erste praxistaugliche Elektrolokomotive. Auf einem 300 Meter langen Rundkurs demonstrierte er die Zukunft des Schienenverkehrs.
1884 – Kellogg patentiert Cornflakes
Der amerikanische Arzt John Harvey Kellogg erhält ein Patent auf Cornflakes. Was als diätetisches Frühstück begann, wurde zum weltweiten Frühstücksklassiker – wenn auch in deutlich zuckrigerer Form als ursprünglich gedacht.
1911 – Stapellauf der Titanic
In Belfast wurde der Ozeanriese Titanic zu Wasser gelassen. Ihre Jungfernfahrt ein Jahr später endete bekanntlich tragisch – doch ihr Stapellauf war zunächst ein technisches Großereignis.
1919 – Leiche von Rosa Luxemburg gefunden
Fünf Monate nach ihrer Ermordung wurde Rosa Luxemburgs Leichnam im Berliner Landwehrkanal entdeckt. Ihre Ermordung durch rechtsgerichtete Freikorps hatte die junge Weimarer Republik tief erschüttert.
1921 – Massaker von Tulsa
In einem der schlimmsten rassistisch motivierten Verbrechen der USA wurden in Tulsa, Oklahoma, bis zu 300 afroamerikanische Menschen von weißen Bewohnern getötet. Die „Black Wall Street“ wurde zerstört – Jahrzehnte lang wurde das Verbrechen verschwiegen.
1940 – Chopin-Denkmal in Warschau gesprengt
Als gezielte kulturelle Demütigung sprengten die deutschen Besatzer das Chopin-Denkmal im Warschauer Łazienki-Park. Es war ein Schlag gegen das kulturelle Selbstverständnis Polens und ein frühes Beispiel für nationalsozialistischen Terror gegen kulturelles Erbe.
1965 – Erste elektronische Briefsortieranlage in Betrieb genommen
In Pforzheim installierte die Deutsche Bundespost die erste elektronische Sortieranlage der Welt. Die Zielcodes wurden als Strichcodes auf Briefe aufgedruckt – der Beginn der modernen, automatisierten Postverarbeitung.
1976 – Lautestes Rockkonzert der Welt
Die britische Band The Who trat in London mit einer Lautstärke von bis zu 120 Dezibel auf – ein Rekord. Das Konzert gilt bis heute als legendär, auch wenn es Kritik an möglichen Gehörschäden gab.
2003 – Rekonstruktion des Bernsteinzimmers eingeweiht
In Sankt Petersburg eröffneten Wladimir Putin und Gerhard Schröder gemeinsam die originalgetreue Rekonstruktion des legendären Bernsteinzimmers. Das Original gilt seit dem Zweiten Weltkrieg als verschollen.
2010 – Rücktritt von Bundespräsident Horst Köhler
Wegen umstrittener Äußerungen zur Rolle der Bundeswehr im Ausland erklärte Horst Köhler überraschend seinen Rücktritt. Der Schritt löste eine verfassungsrechtliche Debatte und breite öffentliche Diskussionen aus.
2011 – Jörg Kachelmann freigesprochen
Der Wettermoderator Jörg Kachelmann wurde vom Landgericht Mannheim vom Vorwurf der Vergewaltigung freigesprochen. Der Fall polarisierte die Öffentlichkeit, insbesondere im Hinblick auf Medienethik und den Umgang mit Verdachtsfällen.
Ein Datum, das Mahnung, Fortschritt und Erinnerung zugleich verkörpert. Der 31. Mai hält uns vor Augen, wie eng technische Innovationen, kulturelle Symbole und tragische Verluste miteinander verflochten sein können.
Redaktion Mittelrhein Tageblatt