Nationaler Veteranentag am 15. Juni 2025: Erster offizieller Veteranentag in Deutschland eingeführt – Hamburg, Berlin, 15. Juni 2025 – Zum ersten Mal in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland wird heute der Nationale Veteranentag begangen. Mit dem neuen Gedenktag am 15. Juni würdigt Deutschland offiziell die Leistungen und das Engagement seiner Veteraninnen und Veteranen – ein historischer Schritt, der lange gefordert und politisch intensiv diskutiert wurde.
Politischer Beschluss mit Signalwirkung
Bereits im Frühjahr 2024 hatte der Bundestag mit breiter Mehrheit die Einführung des Veteranentags beschlossen. Der 15. Juni wurde dabei nicht zufällig gewählt: An diesem Datum wurde im Jahr 2019 erstmals das sogenannte Veteranenabzeichen der Bundeswehr verliehen – ein symbolischer Akt der Anerkennung, der nun auf nationaler Ebene ausgeweitet wird. Der neue Gedenktag soll jährlich stattfinden und den etwa zehn Millionen Veteraninnen und Veteranen in Deutschland ein sichtbares Zeichen der Wertschätzung geben.
Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) erklärte im Vorfeld: „Veteranen gehören in die Mitte der Gesellschaft. Wer für unser Land gedient hat, verdient Respekt, Anerkennung und Unterstützung – auch nach der aktiven Dienstzeit.“
Veranstaltungen in ganz Deutschland
Zum Auftakt des neuen Feiertags finden bundesweit Veranstaltungen statt. In Berlin wurde vor dem Reichstagsgebäude ein sogenanntes „Veteranen-Dorf“ errichtet – ein Begegnungsort für ehemalige Soldaten, Angehörige und die Öffentlichkeit. In mehreren Städten zeigen zudem Bundeswehrstandorte, Kommunen und Verbände Flagge. Auch Unternehmen wie Rheinmetall oder Airbus Defence beteiligen sich mit Aktionen zur Wertschätzung von Veteranen.
In Schulen, Rathäusern und Kasernen finden Informationsveranstaltungen, Lesungen und Gedenkminuten statt. Zahlreiche Medienhäuser thematisieren den Tag mit Dokumentationen und Hintergrundberichten.
Gesellschaftliche Debatte und Kritik
Während viele Stimmen den Veteranentag als überfälligen Schritt bezeichnen, gibt es auch kritische Töne. Die Partei Die Linke etwa lehnte den Gedenktag im Bundestag ab. Sie befürchtet eine schleichende Militarisierung der Erinnerungskultur. Stattdessen fordert sie eine stärkere Aufarbeitung von Auslandseinsätzen, posttraumatischen Belastungen und Problemen bei der Reintegration von Soldaten in die Gesellschaft.
Menschenrechtler und Friedensorganisationen sehen den Tag ebenfalls mit gemischten Gefühlen. Sie plädieren für eine transparente Debatte über militärische Einsätze und deren gesellschaftliche Folgen, mahnen aber zugleich an, dass Anerkennung und kritische Auseinandersetzung sich nicht ausschließen müssen.
Ein kultureller Wandel in Deutschland?
Im internationalen Vergleich galt Deutschland lange als zurückhaltend im Umgang mit militärischer Symbolik. Veteranentage wie in den USA, Großbritannien oder Frankreich haben dort eine lange Tradition. Der neue Gedenktag in Deutschland markiert somit auch einen kulturellen Wandel: Weg von der stillen Ignoranz – hin zu einer offenen Auseinandersetzung mit der Rolle der Bundeswehr und ihren ehemaligen Angehörigen.
Nationaler Veteranentag Fazit
Mit der Einführung des Nationalen Veteranentags setzt Deutschland ein deutliches Zeichen: Für Anerkennung, für Respekt – und für ein neues Selbstverständnis im Umgang mit seinen Streitkräften. Ob daraus eine breite gesellschaftliche Akzeptanz erwächst, wird sich in den kommenden Jahren zeigen. Der Anfang ist gemacht – und er war längst überfällig. (hk)