Sonntagsfrage vom 24. August 2025: AfD im RND-Durchschnitt vor der Union – INSA zeigt Patt – klare Gewinne in NRW
AfD erstmals stärkste Kraft im RND-Durchschnitt
Die politische Stimmung in Deutschland erlebt einen Wendepunkt: Im aktuellen Wahltrend des RedaktionsNetzwerks Deutschland (RND) liegt die AfD mit 26 Prozent knapp vor der Union mit 25 Prozent. Es ist das erste Mal, dass die Rechtspopulisten in diesem Durchschnitt, der auf den letzten zehn Umfragen basiert, als stärkste Kraft geführt werden.
Damit bestätigt sich ein längerfristiger Trend, der seit Mitte 2023 anhält: Die AfD hat sich aus einer Oppositionsrolle Schritt für Schritt zur zweit- und nun sogar stärksten politischen Kraft im Land entwickelt.
Neueste Einzelumfrage zeigt Gleichstand
Während der RND-Durchschnitt die AfD knapp vorne sieht, kommt die aktuelle INSA-Umfrage (23. August, Feldzeit 18.–22.08.) zu einem Gleichstand:
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CDU/CSU: 25 %
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AfD: 25 %
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SPD: 15 %
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Grüne: 11 %
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Linke: 11 %
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BSW: 4 %
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FDP: 3 %
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Sonstige: 6 %
Die SPD kann sich mit 15 Prozent leicht stabilisieren, bleibt aber klar abgeschlagen. Die Grünen stagnieren bei 11 Prozent, während Linke und FDP beide nur noch knapp im relevanten Bereich rangieren. Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) bleibt unter der 5-Prozent-Hürde.
Historischer Kontext: Vom Ampel-Höhenflug zur Schwächephase
Nach der Bundestagswahl 2021 startete die SPD als stärkste Kraft, verlor aber schon bald an die Union. Auch die Grünen profitierten zeitweise von einem Höhenflug, fielen jedoch im weiteren Verlauf stark zurück. Für die FDP ging es kontinuierlich bergab – sie scheiterte schließlich bei der Bundestagswahl 2025 an der 5-Prozent-Hürde.
Die AfD konnte von diesen Verlusten profitieren. Mitte 2023 stieg sie zur zweitstärksten Kraft auf, Anfang 2024 gab es einen kurzen Rückschlag – doch seitdem zeigt die Tendenz wieder nach oben.
Verbindung zur bevorstehenden Kommunalwahl in NRW
Ein ähnliches Bild zeigt sich auch auf regionaler Ebene. In unserem Artikel zur Kommunalwahl in Nordrhein-Westfalen am 14. September 2025 wurde bereits deutlich, dass die AfD dort deutlich zulegen konnte. Während sie bei der Wahl 2020 noch bei rund fünf Prozent lag, erreichen die aktuellen Umfragen jetzt 14 bis 15 Prozent – eine Verdreifachung ihres Ergebnisses.
Dennoch zeigt sich ein klarer Unterschied: In NRW bleibt die CDU weiterhin unangefochten stärkste Kraft. Sie liegt in den jüngsten Umfragen mit 32 bis 36 Prozent weit vor der AfD. Damit verdeutlicht sich: Bundesweit ist die AfD auf Augenhöhe mit der Union, regional – wie in NRW – hat sie zwar kräftig zugelegt, kann die Christdemokraten aber noch nicht überholen.
Politische Konsequenzen
Der knappe Vorsprung der AfD im RND-Durchschnitt sendet ein deutliches Signal:
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Die Union steht unter Druck, ihre einst stabile Wählerschaft zu halten.
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Die AfD profitiert weiter von Unzufriedenheit mit den etablierten Parteien.
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Koalitionsszenarien bleiben schwierig, da bislang keine Partei eine Zusammenarbeit mit der AfD in Aussicht stellt.
Fazit zur Sonntagsfrage vom 24. August 2025
Die Sonntagsfrage vom 24. August 2025 zeigt zwei Realitäten: Im RND-Durchschnitt liegt die AfD erstmals vor der Union, während die neueste INSA-Erhebung ein Patt beider Parteien bei 25 Prozent ergibt. SPD, Grüne und kleinere Parteien bleiben weit zurück. In Nordrhein-Westfalen spiegelt sich der bundesweite Aufwind der AfD ebenfalls wider, wenn auch mit klarem Vorsprung der CDU.
Das Ergebnis verdeutlicht: Die deutsche Parteienlandschaft ist in Bewegung – zwischen einem historisch starken AfD-Trend und einer Union, die um ihre Rolle als Volkspartei kämpft (hk).