Messerattacke Illerkirchberg – 14-jähriges Mädchen auf dem Schulweg getötet: Tat erschütterte die ganze Gemeinde im Alb-Donau-Kreis – Heute vor drei Jahren, am Morgen des 5. Dezember 2022, ereignete sich in Illerkirchberg bei Ulm eine grausame Tat, die bundesweit Entsetzen auslöste: Zwei Schülerinnen wurden auf dem Schulweg brutal mit einem Messer angegriffen – eine von ihnen verlor ihr Leben.
Es ist ein Montagmorgen wie jeder andere, als gegen 7:30 Uhr zwei Mädchen im Alter von 13 und 14 Jahren auf dem Weg zur Schule plötzlich von einem Mann attackiert werden. Der Täter sticht mit einem Messer auf sie ein. Die 14-Jährige erliegt später im Krankenhaus ihren schweren Verletzungen, ihre ein Jahr jüngere Freundin überlebt schwer verletzt.
Tatverdächtiger flüchtet in Flüchtlingsunterkunft
Der mutmaßliche Täter: ein 27-jähriger Asylbewerber aus Eritrea, der in einer nahegelegenen Flüchtlingsunterkunft untergebracht war. Nach der Tat flüchtet er dorthin zurück. Die Polizei kann ihn dort kurze Zeit später verletzt festnehmen. Ein Messer, das als mutmaßliche Tatwaffe gilt, wird bei ihm sichergestellt. Die Staatsanwaltschaft erließ später Haftbefehl wegen Mordes und versuchten Mordes. Der Beschuldigte verweigerte bislang jede Aussage.
Ein Dorf im Schockzustand – eine nationale Debatte entbrennt
Die kleine Gemeinde Illerkirchberg stand nach der Tat unter Schock. Notfallseelsorger wurden eingesetzt, Schulen boten psychologische Betreuung an. In ganz Deutschland löste der Vorfall eine intensive Debatte über die Sicherheit auf Schulwegen, den Umgang mit auffälligen Asylbewerbern und die Herausforderungen der Integrationspolitik aus.
Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) mahnte zur Besonnenheit und warnte vor pauschalen Vorverurteilungen gegenüber Geflüchteten. Auch die Eltern der überlebenden Schülerin wandten sich in einem offenen Brief an die Öffentlichkeit und appellierten, die Tat nicht für politische Hetze zu missbrauchen.
Bis heute offene Fragen
Drei Jahre nach der Tat bleiben viele Fragen unbeantwortet. Das genaue Tatmotiv ist unklar – Hinweise auf eine religiöse oder politische Motivation gibt es nicht. Die Ermittlungen konzentrieren sich bis heute auch auf die psychische Verfassung des Täters.
Die Messerattacke von Illerkirchberg hat tiefe Spuren hinterlassen – in der Gemeinde, in den Familien der Opfer, und in der öffentlichen Diskussion über innere Sicherheit, Integration und den Rechtsstaat. Der brutale Angriff erinnert bis heute daran, wie verletzlich unsere Gesellschaft sein kann – und wie wichtig es ist, wachsam zu bleiben, ohne in pauschale Verurteilungen zu verfallen (hk).