525 Millionen Euro zahlt Deutschland auch 2026 wegen Corona-Masken – Laut eines Berichts des Nachrichtenmagazins NIUS hat die Bundesregierung auf eine Anfrage der AfD-Fraktion eingeräumt, dass bis April 2025 rund 526 Millionen Euro an sogenannten Annexkosten im Zusammenhang mit der Corona-Maskenbeschaffung angefallen sind. Diese Zahl ist nicht nur ein politischer Sprengsatz – sie offenbart auch die langanhaltenden finanziellen Folgen einer überhasteten Pandemiepolitik. Und das Ende der Zahlungen ist offenbar noch nicht erreicht: Auch im Jahr 2026 laufen viele dieser Kosten weiter.
Was sind Annexkosten?
Annexkosten sind zusätzliche Ausgaben, die nicht den direkten Kauf der Masken betreffen, sondern z. B.:
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Lagerhaltung millionenfach ungenutzter Masken
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Logistik für Umlagerung und Verwaltung
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Verwaltungsaufwand für die Abwicklung von Verträgen
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Gerichtsverfahren gegen Lieferanten – darunter zahlreiche anhängige Klagen und Vergleichsverhandlungen
Diese Kosten entstehen auch weiterhin, da viele Prozesse noch laufen und eingeklagte Forderungen bedient oder geprüft werden müssen.
Der Ursprung: Eine Beschaffung im Eiltempo
Während der Corona-Pandemie hatte das Bundesgesundheitsministerium unter Jens Spahn (CDU) in einem sogenannten Open-House-Verfahren auf breiter Front Masken eingekauft. Firmen konnten dabei ohne Ausschreibung Verträge zu vorgegebenen Preisen abschließen. Der Bundesrechnungshof kritisierte dieses Verfahren bereits mehrfach: Es sei weder wirtschaftlich noch zielgerichtet gewesen. In der Folge wurden deutlich mehr Masken gekauft, als jemals benötigt wurden – laut BRH über 5,7 Milliarden Stück im Gesamtwert von fast 6 Milliarden Euro.
Kostenfalle Lager und Recht
Ein Großteil der Masken lagerte über Jahre hinweg in staatlichen Depots, was laut aktuellen Zahlen rund 1,2 Millionen Euro pro Monat verschlang. Hinzu kamen Rechtskosten, denn viele Verträge endeten im Streit: Manche Lieferungen erfüllten nicht die vereinbarten Standards, andere Unternehmen warteten noch auf Zahlungen. In mehreren Fällen verurteilten Gerichte die Bundesregierung zur Zahlung von Schadenersatz – mit Summen in zweistelliger Millionenhöhe.
Laut Sudhof-Bericht und Bundesrechnungshof könnten sich allein die juristischen Nachwirkungen der Maskenbeschaffung auf bis zu 3,5 Milliarden Euro summieren – abhängig vom Ausgang noch laufender Prozesse.
Politischer Zündstoff
Die Enthüllung der laufenden Annexkosten sorgt im politischen Berlin für neue Spannungen. Die AfD wirft der Bundesregierung vor, „Steuergelder ohne Kontrolle zu verbrennen“. Andere Oppositionsparteien wie die Linke und die FDP fordern eine lückenlose Aufarbeitung und eine klare Reform öffentlicher Notfallbeschaffungen.
Selbst innerhalb der Regierungskoalition wächst der Druck auf Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), der die Altlasten seines Vorgängers verwalten muss – aber gleichzeitig für Transparenz und Aufklärung sorgen soll.
Und jetzt?
Der Haushaltsausschuss des Bundestages fordert Einsicht in sämtliche Verträge und interne Vermerke. Der Sonderbericht der Beauftragten für die Maskenaffäre, Susanne Sudhof, liegt zwar inzwischen vor, jedoch teils geschwärzt. Forderungen nach einer unabhängigen Enquete-Kommission zur Aufarbeitung der Corona-Beschaffungspolitik werden lauter.
Fazit

Deutschland zahlt auch 2026 weiter für Entscheidungen aus der Corona-Zeit – und zwar nicht für Masken selbst, sondern für deren Folgen. Lagerkosten, Bürokratie, Rechtsstreitigkeiten und Schadensersatz summieren sich zu einem beispiellosen Nachbeben politischer Fehlentscheidungen. Die Zahl 526 Millionen Euro bis April 2025 dürfte deshalb nur ein Zwischenstand sein – und für die Steuerzahler bleibt die Pandemie auch finanziell noch lange nicht vorbei (hk).